Bei Antikörper-Schwund

FPÖ-Landeschef Haimbuchner wird sich impfen lassen

Oberösterreich
20.11.2021 06:00

Die geplante Impfpflicht will Oberösterreichs FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner politisch und juristisch bekämpfen. Zum eigenen Gesundheitsschutz setzt er aber sehr wohl auf die Spritze gegen das Coronavirus, wie er der „Krone“ erläutert: „Ich selbst werde mich selbstverständlich impfen lassen, sobald meine Antikörperzahl das notwendig macht.“

„Ich weiß, wie sich ein schwerer Verlauf anfühlt, und ich will in Zukunft dagegen geschützt sein“, sagte Heimbuchner. „Bis jetzt bin ich das, durch eine sehr hohe Zahl von Antikörpern. Bevor das nicht mehr ausreichend gegeben ist, ist eine Impfung der richtige Weg.“ Haimbuchner war ja im heurigen März schwer an Covid-19 erkrankt und lag sogar einige Tage beatmet auf der Intensivstation. 

Gesamtgesellschaftlich, also über seinen eigenen und andere individuelle Krankheitsverläufe hinaus, hat Haimbuchner aber sehr wohl Zweifel an der Impfung. Er sagt: „Die Impfung ist ganz offensichtlich nicht der viel zitierte Gamechanger in der Viruseindämmung, sehr wohl aber schützt sie individuell weitreichend vor schweren Verläufen, wenn ich die Zahlen der Hospitalisierten von heute mit denen von vor einem Jahr vergleiche.“

„Impfpflicht wird Abwehrhaltung mancher nur noch verstärken“
Diese persönliche Haltung in Sachen eigene Gesundheit hindert ihn aber nicht daran, die geplante allgemeine Impfpflicht „mit allen juristischen Mitteln zu bekämpfen“. Denn, wie er zur „Krone“ sagt: „Eine Impfpflicht wird die Abwehrhaltung mancher nur noch verstärken. Zudem stellt sich die Frage, wie man die verfassungsmäßig vorgesehene Notwendigkeit einer solchen Maßnahme rechtfertigt. Ich warne nochmals davor, hektisch Maßnahmen vom Zaun zu brechen, deren gesundheitspolitische Sinnhaftigkeit fragwürdig und deren gesellschaftspolitische Schädlichkeit enorm sind.“

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Die Bundesregierung hat in den vergangenen zwei Jahren von der Corona-Ampel bis zur Impfkampagne jede einzelne ihrer Maßnahmen beispiellos in den Sand gesetzt. Nun lässt sie die Bürger mit autoritären Zwängen für dieses Versagen büßen.

LH-Vize Manfred Haimbuchner

In einer Presseaussendung wählte er noch drastischere Worte. Er sprach von Willkür und Machtmissbrauch und meinte: „Ich bin nicht bereit, dieses Versagen (bei der bisherigen Pandemiebekämpfung) in irgendeiner Art und Weise politisch zu decken, und die FPÖ wird sich daher in keinem parlamentarischen oder exekutiven Gremium, in dem sie vertreten ist, einer Mittäterschaft bei der Verhängung einer Impfpflicht schuldig machen.“ Vor der Landtagswahl jedoch hatte er angekündigt, sich gegen eine Impfpflicht für Gesundheitspersonal nicht querzulegen.

Der Lockdown selbst überrascht ihn, eben aufgrund „des Versagens der Bundesregierung“ bei der Pandemiebekämpfung, nicht. Haimbuchner hat im Vorfeld eine Testpflicht für alle, auch Geimpfte, gefordert, was er nun so kommentiert: „Eine, wie wir jetzt wissen, sinnvolle Testpflicht für alle, auch für Geimpfte, ist nicht möglich, weil die Bundesregierung das Märchen, dass für Geimpfte die Pandemie vorbei ist, unbedingt aufrechterhalten will.“

Nun schlägt er auch vor, dass Hausärzte alle erforderlichen Medikamente gegen Covid-19 mitnehmen dürfen, wenn sie infizierte Patienten daheim betreuen. Auch um Risiken aus Apotheken herauszuhalten. Haimbuchner: „Man muss sich das vorstellen. Man liegt mit Corona zu Hause, kriegt beim Hausbesuch des Arztes ein Medikament verschrieben - und dann darf ich es als Alleinstehender selbst sowieso nicht holen oder ich schicke eine geimpfte, aber potenziell dennoch infizierte Person in die Apotheke.“

Abschließend sagt Haimbuchner zu den aktuellen Ereignissen rund um Corona: „Das aktuelle Szenario erinnert mich an einen Zug, für den, bereits seit er losgefahren ist, jede Weiche falsch gestellt wurde, und wir uns nun überlegen, was bei Weiche sieben zu tun ist. Der Zug ist schlicht so weit vom Hauptgleis abgekommen, dass es Zeit braucht, um ihn sukzessive auf die richtige Spur zurückzuführen, und kein hektisches Herumreißen an irgendwelchen Weichen durch Bahnhofsvorstand Schallenberg oder Fahrdienstleiter Mückstein.“

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