Labore überlastet

Kärntner wartete über 60 Stunden auf Testergebnis

Kärnten
17.11.2021 08:59

Was die Auswertung der PCR-Tests angeht, beweisen Land und Labore Planlosigkeit: Sämtliche Teststationen sind hoffnungslos überfordert, die Apotheken über Wochen ausgebucht, Gurgeltests vielerorts vergriffen. Und die Testwilligen sind das Warten leid...

Vergleicht man die Situation mit Wien, so hinkt die Testinfrastruktur in Kärnten massiv hinterher: „Ich habe meinen PCR-Test Samstagmittag beim Wörthersee-Stadion gemacht, das Ergebnis kam aber erst am Dienstag um 11 Uhr – zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon zwei Antigentests gemacht“, beschwert sich etwa Jürgen aus Klagenfurt. „Bis die Selbsttests zum Gurgeln ausgewertet werden, vergehen mindestens die ,maximalen‘ 36 Stunden. Werden die Spuckproben denn etwa per Brieftaube verschickt?!“, kritisiert Judith aus Villach.

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Werden die Spuckproben denn etwa per Brieftaube verschickt?!

Judith aus Villach

Dass es in diesem Bereich massive Probleme gibt, muss sogar Gesundheitsreferentin Beate Prettner zugeben. Sie verweist auf Corona-Cluster, die es auch in Auswertungslaboren gibt.

Labore ausgelastet?
Kärntens Corona-Sprecher Gerd Kurath: „Wegen Virusfällen ist Laborpersonal ausgefallen, teils wurden aber schon neue Mitarbeiter eingestellt.“ Auch die Auswertungsmethode - es werden ja immer zehn Testproben zeitgleich analysiert - habe Nachteile: „Wenn es in einem dieser Pools positive Fälle gibt, muss jeder Test nochmals einzeln ausgewertet werden.“ Diese Analyse passiere nicht in Kärnten. Gurgeltests würden in vier Laboren in der Steiermark, in Salzburg und in Tirol ausgewertet, die Proben von Verdachtsfällen in Wien.

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Ich musste 62 Stunden auf mein PCR-Ergebnis warten! Und in den Laboren ist niemand erreichbar – weder per E-Mail noch telefonisch.

Ein „Krone“-Leser

Virologe Jörg Weber vom Klinikum Klagenfurt zeigt auf: „Das PCR-Testsystem war nie auf derartige Massentests ausgelegt, wie sie seit vergangenem Wochenende an der Tagesagenda stehen. Die Laborkapazitäten sind schlicht und einfach ausgelastet.“ In den Spitälern in Klagenfurt und Villach bekommen Mitarbeiter und Patienten Ergebnisse übrigens wesentlich schneller – sie werden vor Ort ausgewertet.

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