Sanierung, dann Neubau

Die Westausfahrt: Ulli Simas teure Überbrückung

Wohnen & Verkehr
10.11.2021 18:30

Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) erteilt dem Neubauprojekt Westausfahrt ihrer grünen Vorgängerinnen eine Absage. Zuerst wird saniert, 15 Jahre später dann doch neu gebaut.

Ulli Sima, Wiens rote Verkehrsstadträtin, kippt das nächste Projekt ihrer Vorgängerin Birgit Hebein (Grüne): den Neubau der Westausfahrt. Stattdessen soll es eine Zwischenlösung geben.

Die Wiener Westausfahrt zählt zu den Hauptverkehrsadern der Stadt. 53.000 Autos sind täglich darauf unterwegs. Doch nach 54 Jahren leidet sie unter starken Abnutzungserscheinungen. „Bereits 2027 wäre die Westausfahrt deshalb nicht mehr nutzbar“, erklärt Sima. Die Zeit dränge also.

„Also ziehe ich die Reißleine“
Aber das Neubau-Projekt ihrer Vorgängerin befinde sich gerade in der Phase vor der Umweltverträglichkeitsprüfung. „Und diese kann sehr lange dauern. Bei der Stadtstraße waren es vier Jahre“, weiß Sima. Der Zeitrahmen wäre also zu kurz. „Und es gibt keine Garantie, dass es ein genehmigungsfähiges Projekt ist. Also ziehe ich die Reißleine“, betont die Stadträtin. Generell hatte der Neubau zu viele Fehler: auf einer Länge von einem Kilometer wären alle Bäume gerodet worden und der gesamte Verkehr hätte sich auf die Seite des 13. Bezirks verlagert.

Sanierung jetzt, in 15 Jahren Neubau
„Daher haben wir uns für eine Zwischenlösung entschieden: die Sanierung des bestehenden Tragwerks ab 2023“, schildert Sima. Aber: Die Sanierung wird die Lebensdauer der Westausfahrt nur um 15 Jahre verlängern. Danach soll dann schließlich doch ein kompletter Neubau her. Nur anders, als von Simas Vorgängerinnen geplant. „Das ist unsere Jahrhundertchance für die Neugestaltung des Wientals“, freut sich Sima, die Wienfluss und Lainzer Tiergarten vernetzen will.

Doch die Zwischenlösung kostet Geld: für die Sanierung, die nur 15 Jahre hält, sowie für den Neubau im Anschluss. Die Westausfahrt wird binnen weniger als 20 Jahren also zweimal sehr teuer. Die genauen Kosten würden noch ausgearbeitet werden, hieß es. Klar aber ist: Das bereits fertige Projekt hätte nur einmal Geld gekostet, aber 50 Jahre gehalten.

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