Ohne Zulassung

Kinderimpfungen in nur einem Monat vervierfacht!

Familie
14.10.2021 19:00

Immer mehr Eltern wollen nicht länger auf die Zulassung des Covid-Vakzins für ihre fünf- bis zwölfjährigen Sprösslinge warten. In Österreich haben sich die „Off label“-Impfungen von Kindern in nur einem Monat vervierfacht! Waren Mitte September 674 Kinder in dieser Altersgruppe geimpft, davon 156 vollimmunisiert, stieg die Zahl bis zum 14. Oktober auf 2800, davon 570 vollimmunisiert. In der EU wird unterdessen intensiv darüber beraten, wann der Pfizer-Impfstoff für die Unter-Zwölfjährigen offiziell freigegeben werden soll.

Den Stein ins Rollen brachte auch Allgemeinmedizinerin Birgit Angel. Die Ärztin aus Wien Favoriten erklärte vor einigen Wochen im Gespräch mit der „Krone“, dass sie auch Fünf- bis Zwölfjährige ohne Vorerkrankung bereits „Off label“, sprich abseits der Zulassung, gegen Corona impfe und dass es in vielen Familien steigendes Interesse an der Immunisierung jüngerer Kinder gebe.

„Nachfrage noch immer riesig“
Dass die Medizinerin mit ihrer Beobachtung richtig lag, zeigen die aktuellen ELGA-Zahlen, die der „Krone“ vorliegen. Obwohl die Corona-Impfung in Österreich mit den Vakzinen von BioNTech/Pfizer und Moderna erst für junge Menschen ab zwölf Jahren offiziell zugelassen ist, hat sich die Zahl der geimpften Unter-Zwölfjährigen in den letzten vier Wochen vervierfacht - von 674 auf 2800 geimpfte Kinder in diesem Alter. „Und die Nachfrage ist immer noch riesig“, bestätigt Angel. „Mittlerweile impfen auch viel mehr Ärzte, auch Kinderärzte, ,Off label‘.“ Doch warum lassen Eltern ihre Kinder vorzeitig impfen? Oft leben im engsten Umfeld der Kleinen Personen aus der Risikogruppe. Auch Angst vor Quarantäne ist ein häufiges Motiv.

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Aus epidemiologischer Sicht bin ich dafür, dass die Zulassung für die Kinderimpfung bald kommt. Doch die Europäische Arzneimittel-Agentur wird sich die Entscheidung nicht leicht machen.

Umweltmediziner Hans-Peter Hutter

Kinder-Impftourismus aus Deutschland
Die Möglichkeit, Kinder vorzeitig gegen den Virus zu immunisieren, hat sich über die Landesgrenzen hinaus herumgesprochen. Da etwa in unserem Nachbarland Deutschland kaum ein Mediziner „Off label“ impft, kommen Eltern mit ihrem Nachwuchs zur Impfung nach Wien: „Bei mir waren mehrere Familien aus Deutschland. Eine hat sogar eine achtstündige Anreise in Kauf genommen“, so Angel.

EMA berät auf Hochtouren
„Aus epidemiologischer Sicht bin ich dafür, dass die Zulassung für die Kinderimpfung bald kommt“, sagt Umweltmediziner Hans-Peter Hutter, „aber die Europäische Arzneimittel-Agentur wird sich die Entscheidung nicht leicht machen.“ Ursprünglich wurde mit einer Empfehlung im Oktober gerechnet - das wäre innerhalb der nächsten zwei Wochen, was immer stärker angezweifelt wird.

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