Täglich gehen rund 3500 Anrufe bei der Notrufzentrale der Polizei ein. Viele davon nimmt der langjährige „Funksprecher“ Christian Hrebejk entgegen. Wir fragten ihn: Was waren die schlimmsten Anrufe? Wie viele Scherzanrufer gibt es? Wird er oft beschimpft?
„Krone“: Herr Hrebejk, was war Ihr schlimmster Notruf?
Christian Hrebejk: Vor vielen Jahren rief ein Mann an und beschwerte sich wegen Lärmbelästigung durch seinen ausländischen Nachbarn. Er drohte damit, hinunterzugehen und ihn zu erschießen. Er hat seine Drohung wahr gemacht. Besonders schlimm ist auch, wenn Kinder am Schulweg überfahren werden.
Wie viele Scherzanrufe bekommen sie im Schnitt?
In etwa 100 pro Monat, vorwiegend von Kindern, die aber meistens nur ins Telefon lachen und gleich wieder auflegen. In der Ferienzeit sind es immer mehr Scherzanrufe.
Wie gehen Sie persönlich mit psychisch beeinträchtigten Menschen um?
Mit der Zeit kennt man viele von ihnen. Es kommt darauf an, wie hoch der Stresslevel in dem Moment ist. Aber meistens haben wir keine Zeit, mit ihnen zu sprechen. Ein dementer Mann hat bis zu 150-mal täglich angerufen. Das ist schon belastend.
Wie oft werden Sie beschimpft?
Sehr oft sogar. Meistens, wenn die Einsatzkräfte zu lange brauchen. Es richtet sich gegen die Polizei im Allgemeinen, ich nehme das nicht persönlich.
Ihr schönstes Erlebnis?
Das Schönste ist, wenn ein Notruf gut abgehandelt wird. Alle in der Rettungskette sind bemüht, dass alles reibungslos abläuft - und meistens geht es auch gut.
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