„Krone“-Interview

Doskozil: „Wir wollen die Menschen überzeugen“

Burgenland
24.09.2021 05:31

Lotterie statt Impfpflicht als Weg zum Erfolg. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) kündigt Änderungen im sozialen Wohnbau und den Ausbau des Pflegemodells an. „Krone Burgenland“-Ressortleiterin Sabine Oberhauser traf den Landeschef zum Interview.

„Krone“: Herr Landeshauptmann, das Burgenland geht in Sachen Corona-Impfung ganz neue Wege. Mit einer Lotterie versuchen Sie, die Menschen zum Stich zu bringen. Warum ist so ein Anreiz notwendig?
Hans Peter Doskozil: Das ist eine Frage, die man natürlich empirisch betrachten kann. Für uns ist aber das Ergebnis wichtig. Wir wollen die Menschen überzeugen, in diesem Fall von der Impfung. Und da hilft uns die Lotterie. Ich bin optimistisch, dass wir bis zum 11. November unser Ziel, eine Impfquote von 80 Prozent, erreichen.

Das heißt, an diesem Tag entscheidet sich, ob die Hürde von 10.000 zusätzlichen Geimpften geschafft wurde?
Ja genau, da entscheidet sich, ob die Impflotterie stattfindet, aber auch, welche Forderungen wir an den Bund stellen, wenn es um Lockerungen geht.

Wie könnten diese Lockerungen aussehen?
Da muss es eine klare Linie geben. Wenn wir die Quote erreichen, fordern wir, dass die Maskenpflicht in allen Bereichen fällt.

Kurzer Themenwechsel: Leistbares Wohnen ist derzeit in aller Munde. Auch hier beschreitet das Land neue Wege?
Ja, die Entscheidung ist gefallen, das Land wird künftig im sozialen Wohnbau als Bauträger fungieren. Mein persönlicher Zugang ist so, dass im sozialen Wohnbau das Letzte, was man machen sollte, der Gewinn ist. Künftig wird es also so sein, dass man mit der Miete, die man monatlich bezahlt, auch Eigentumsanteile erwirbt. Das heißt, irgendwann gehört einem dann die Wohnung.

Wäre dieses Modell einzigartig in Österreich?
Ja, das würde dann auch nur für das Burgenland gelten. Und auch die bestehenden Genossenschaften müssten sich künftig an diese Richtlinien halten.

Drittes großes Thema für heute ist die Pflege. Hier soll es ja neben dem Modell der pflegenden Angehörigen weitere Neuerungen geben?
Es wird Änderungen beim Tagsatz für die Heime geben. Derzeit fließen 25 Prozent in die Infrastruktur. Das wollen wir ändern, sodass 100 Prozent in die Pflege gehen. Und wir überlegen auch, das Modell der pflegenden Angehörigen auszuweiten, sodass mit der 100-Stunden-Ausbildung im Land auch andere Senioren betreut werden können. Damit hätten wir die Qualität der Pflege viel mehr unter Kontrolle und wären nicht mehr nur auf die 24-Stunden-Pflege aus dem Ausland angewiesen. Und der dritte Bereich betrifft die Dinge, die es sonst noch gibt, wie Tagesheimstätten, mobile Pflege und Ähnliches. Hier wollen wir kleine dezentrale Einheiten schaffen. Von einem Punkt aus sollen dann vier bis fünf Gemeinden von einem Anbieter betreut werden.

Zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Welche sportlichen Ziele stehen für nächstes Jahr an, worauf dürfen wir uns freuen?
Mein erklärtes Ziel ist es, mit dem Rad nach Sylt zu fahren. Das sind rund 1400 Kilometer. Da heißt es über den Winter kräftig trainieren.

Sabine Oberhauser
Sabine Oberhauser
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