Demenzerkrankungen sind jetzt bereits ein drängendes Thema im Gesundheitsbereich. In Zukunft wird dieses Thema die Gesellschaft noch weit stärker als bisher beschäftigen. In Lustenau öffnet nun das erste Demenz-Café seine Pforten.
Derzeit sind es rund 6000 Menschen in Vorarlberg, die mit einer Demenzerkrankung diagnostiziert sind. Prognosen gehen davon aus, dass sich die Zahl Demenzkranker bis 2050 verdreifachen wird. Der Bedarf an geeigneter Betreuung ist daher riesig. Als ersten Schritt braucht es aber Sensibilisierung. Den Welt-Alzheimer-Tag am Dienstag, der unter dem Motto „Demenz - genau hinsehen!“ steht, möchte Sozial-Landesrätin Katharina Wiesflecker dazu nutzen, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Thematik zu lenken. „Die Fähigkeit, genau hinzusehen, benötigt Rahmenbedingungen, um auf das, was man gesehen hat, reagieren zu können. Dazu gehört es auch, die gesellschaftliche Teilhabe demenzkranker Menschen zu ermöglichen,“ erklärt sie.
Genau diese Teilhabe soll das erste Vorarlberger Demenz-Café, das im Oktober in Lustenau öffnet, ermöglichen. Einmal pro Woche können sich Betroffene im gemütlichen Rahmen austauschen und Freude an der Begegnung mit anderen haben. Lustenaus „Aktion Demenz“-Koordinatorin Sabine Benz betont, das es sich dabei keinesfalls um eine Selbsthilfegruppe oder eine Tagesbetreuung handelt, sondern um Treffen, bei denen die Gäste selbst bestimmen, was besprochen oder unternommen wird.
Ein weiteres Angebot ist das digitale Café 96, ein Fernseh-Format, an dem alle Interessierten in ganz Vorarlberg teilnehmen können - das Programm startet ebenfalls im Oktober. Zudem bietet die „Aktion Demenz“ eine Neuerung: Neben den bereits etablierten Musik-Kurieren statten nun auch Kunstkuriere des Kunsthaus Bregenz demenzkranken Personen zuhause einen Besuch ab und geben eine kurze und unterhaltsame Einführung in ein ausgewähltes Kunstwerk. Weitere Infos unter: www.aktion-demenz.at
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