Brucknerfest-Eröffnung

Plädoyers für „mutige Impulse“

„Mutige Impulse“ ist das Motto des gestern, Sonntag, im Brucknerhaus eröffneten Linzer Brucknerfests. Ein Motto, das viele Redner aufgriffen und ihrerseits mehr Mut bei den Themen Klima, Flüchtlinge oder Demokratie forderten. Musikalisch untermalt wurde der Festakt vom Oberösterreichischen Jugendsinfonieorchester.

„Gedanken zur Belastbarkeit unserer Demokratie“ trug der frühere Bundespräsident Heinz Fischer als diesjähriger Festredner vor. Er mahnte: „Was die Demokratie gefährdet, gefährdet auch die Menschenrechte“ und kritisierte, dass in der derzeitigen Situation versucht werde, Menschen nach Afghanistan abzuschieben. Vizekanzler Werner Kogler sah in seiner Ansprache in Anton Bruckner und der Aktivistin Greta Thunberg zwei Menschen, die ihrer Überzeugung folgten und forderte - getreu dem Festmotto „Mutige Impulse“ - beim Thema Klima ein radikales Umdenken: „Wir stellen die Weichen für die Leben jener Menschen, die noch gar nicht wählen können.“

Sorgen um Zusammenhalt
LH Thomas Stelzer kritisierte, dass es „in Mode“ sei, Menschen gegeneinander aufzuwiegeln, aber: „Die Kultur ruft uns immer wieder zum Miteinander auf, daher ist sie besonders wichtig.“ Und auch der Linzer Bürgermeister Klaus Luger machte sich Sorgen um den Zusammenhalt und forderte „die Entscheidungsträger auf, nicht weiter zu spalten“.

Den musikalischen Teil mit Werken der Bruckner-Schüler Hans Rott, Hugo Wolf oder Friedrich Klose gestalteten das Oberösterreichische Jugendsinfonieorchester und der voestalpine Chor Linz unter dem Dirigat von Finnegan Downie Dear. Der preisgekrönte Brite hatte zu den jungen Instrumentalisten einen impulsiven Kontakt und leitete alle Kompositionen mit Präzision und motivierendem Ausdruck. Zum Finale wurde die Fest-Ouvertüre der Linzerin Mathilde Kralik von Meyrswalden vom Chor (Einstudierung: Christian Schmidbauer) mit voller Klangpracht uraufgeführt. Vor allem die jugendlichen Leistungen wurden mit Freude und viel Beifall belohnt!