Ortschef von Scharten

Wahl und Vergewaltigungsprozess in nur acht Tagen

(Bild: HERMANN WAKOLBINGER)

Wichtige Entscheidungen stehen in den nächsten Wochen im Leben von Jürgen Höckner an. Am 26. September, nur einen Tag nach seinem „55er“, entscheidet sich, ob der ÖVP-Mann weiterhin Bürgermeister von Scharten bleibt. Und acht Tage später geht auch der Vergewaltigungsprozess gegen Höckner in Wels ins Finale.

Für 4. Oktober um 9 Uhr ist die nächste Verhandlung im Vergewaltigungsprozess gegen den Politiker in Wels angesetzt. Ihm wird von der ehemaligen Amtsleiterin vorgeworfenen, dass er sie zwischen 2014 und 2016 mehrfach vergewaltigt und sexuell belästigt hat. Zwei Verhandlungen fanden bereits statt. Jürgen Höckner erklärte sich vom Auftauchen der Vorwürfe an nicht schuldig, bezeichnete die Anschuldigungen als nicht haltbar, hoffte auch im „Krone“-Interview im Juli auf einen baldigen Freispruch.

(Bild: Wenzel Markus)

Gutachten wird entscheiden
Sein Landtagsmandat ist Höckner bereits los, er kam nicht mehr auf die Liste, über den Bürgermeistersessel entscheiden die Wähler am 26. September. Und der Ausgang des Vergewaltigungsprozesses hängt nun vor allem von einem technischen Gutachten ab. Da ein altes Mobiltelefon, mit dem er seine Alibis untermauern wollte, nicht mehr auffindbar war, sollte ein Experte das Google-Konto, das Navi und das WLAN im Gemeindeamt in Scharten auswerten. Den Auftrag dazu bekam er im März vom Richter. Der 4. Oktober wird daher spannend, auch für die Gegenseite: „Leider habe ich das Gutachten noch nicht bekommen“, kann auch der Anwalt der ehemaligen Amtsleiterin, Clemens Krabatsch, noch nichts über den Inhalt sagen. Belastet wird der derzeit wahlkämpfende Ortschef von einem Taschentuch mit Spermaspuren.