Von den Kirchtürmen der Diözese Linz erklingen 3000 Musikinstrumente, deren Läuten seit Jahrhunderten uns Menschen ins Ohr geht. Siegfried Adlberger erkennt alle ihre Töne.
Bim, bam, bim, bam - 3000 Glocken schlagen uns von den Kirchen der Diözese Linz die Stunde. Freudvoll verkünden sie festliche Anlässe, traurig den Tod eines Menschen. In der Vergangenheit warnten sie mit ihrem Läuten auch vor Kriegen und verkündeten den Frieden.
„Jede hat ihre eigene Stimme“
„Die Glocke ist ein einmaliges Musikinstrument mit einer bei uns 1000-jährigen Geschichte. Jede hat ihre eigene Stimme“, sagt der Mann, der sie alle kennt: Siegfried Adlberger hat als Glockenreferent der Diözese Linz rund 3000 Glocken in seiner Obhut. Beim Gespräch mit der „Krone“ hält er kurz inne und lauscht dem Geläut der 8120 Kilo schweren „Immaculata“ vom Linzer Mariendom, deren Schwingfrequenz von Experten an diesem Tag gerade gemessen und entsprechend eingestellt wird, damit sie mit ihrem Läuten die dritte Turmetage des Mariendoms nicht zu sehr mitschwingen lässt.
Einige Stradivaris
„Wir haben unter unseren Glocken auch einige Stradivaris“, schwärmt Adlberger. Älteste Glocke ist die „Merowinger-Glocke“ in der Römerkirche von Aurachkirchen in der Gemeinde Ohlsdorf, die um 1280 gegossen wurde. Die mit 8643 Kilo schwerste Glocke bimmelt mit der „Prälatenglocke“ seit 1717 im Stift Sankt Florian.
Max Stöger
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