Bald wieder frei?

Zwei Mörder wollen Begnadigung erwirken

Oberösterreich
23.02.2011 15:45
Nicht nur Hinterbliebene haben da ein mulmiges Gefühl: Derzeit kämpfen zwei oberösterreichische "Lebenslange" in der Strafvollzugsanstalt Garsten um ihre Enthaftung. Einer hat bereits 19 Jahre verbüßt, der andere gerade einmal zehn Jahre.

"Anfangs waren wir schon überrascht, jetzt sind wir aber inzwischen darauf vorbereitet", äußert sich Sicherheitsdirektor Alois Lißl vorsichtig zur möglichen Begnadigung des Bombers und Gendarmenmörders, der als damals 38-Jähriger am 5. Februar 1992 ein Blutbad anrichten wollte.

Er zündete im Stiegenhaus eines Wohnblocks in Haid bei Ansfelden, in dem auch der Gendarmerieposten untergebracht war, ein Kilo Gelatine-Donarit. Das viergeschossige Gebäude wurde schwerst beschädigt, wie durch ein Wunder keiner der dreißig Bewohner verletzt. Kurz darauf wurde der Täter in Hörsching gestellt – und eröffnete sofort das Feuer auf drei Gendarmen. Ein 23-jähriger Beamter wurde tödlich getroffen, zwei andere Polizisten (beide 26) lebensgefährlich verletzt, ehe der Bomber von elf Kugeln getroffen selbst zu Boden ging.

Der Täter wurde zu lebenslanger Haft mit Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verurteilt, stellte in der Folge mehrfach Wiederaufnahmeanträge. Nun könnte er nach zwanzig Jahren Haft nächstes Jahr bedingt entlassen werden. Vorbereitend bekam er bereits zwei Mal bewachten Ausgang.

Polizisten in Sorge
In Polizeikreisen sieht man eine Enthaftung mit gemischten Gefühlen: Dass der Mann nun keinen Hass auf die Exekutive mehr habe, könne auch ein positives Gutachten nicht hundertprozentig garantieren.

Auch ein weiterer Garstener "Lebenslanger" hofft auf vorzeitige Freilassung: Ein nunmehr 46-Jähriger hatte am 11. Februar 2000 in Linz-Urfahr die 27-jährige Chemiestudentin Nina S. brutal vergewaltigt und erwürgt. Nun leidet er an einem Gehirntumor – und beantragte krankheitsbedingte Entlassung.

von Johann Haginger, "OÖ Krone"
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