Stadt Wien prüft

Sexualunterricht in Volksschule verstörte Kinder

Wien
26.07.2021 06:00

In einer Wiener Volksschule hat der Sexualkundeunterricht Kinder schwer verstört. An einer Frauenpuppe erklärte die Lehrerin den gerade einmal Sechs- bis Zehnjährigen sehr explizit, was da so gemacht werden kann. Ein Bub war so fertig, dass die Eltern ihn aus der Schule genommen haben. Die Stadt geht der Sache jetzt nach.

Es sind heftige Worte, die eine Lehrerin im Sexualkundeunterricht an einer Volksschule mit Mehrstufenprinzip im Mai gebrauchte, um ihre erst sechs bis zehn Jahre alten Schüler „aufzuklären“. Die Pädagogin benutzte dazu eine Frauenpuppe, um Geschlechtsverkehr zu erklären. Mädchen könnten auch ihre Finger benutzen, sagte sie. Einige Kinder waren danach verstört und peinlich berührt. Ein Bub teilte der Lehrerin mit, er wolle sich das nicht anhören. Sie entgegnete, er müsse dies aber. Die Eltern haben den Buben nach dem Eklat aus der Schule genommen.

„Da soll unser Sohn die Schule wechseln“
„Wir haben unseren Sohn so noch nie erlebt, er war völlig überfordert“, sagen die schockierten Eltern zur „Krone“. „Da soll er lieber die Schule wechseln. Denn die Folgen sehen wir bereits: Wenige Tage nach diesem verstörenden Unterricht ist ein Klassenkollege zu uns spielen gekommen. Der Bub spielte auch, wie schon viele Male davor, mit unserer zehn Jahre alten Tochter. Diesmal wollte er ihr plötzlich die Hose herunterziehen.“

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Die Lehrerin hat ihnen erklärt, dass man Kondome benutzen kann, wenn man keine Babys machen will.

Eltern zur „Krone"

Auch ein anderes Elternpaar berichtet betroffen: „Die Lehrerin hat ihnen erklärt, dass man Kondome benutzen kann, wenn man keine Babys machen will. Mit dieser Information können die Kinder ja nichts anfangen, sie sind noch viel zu jung!“, ärgert sich der Vater.

Experte: „Natürliche Schamgrenze verletzt“
Peter Stippl, Präsident des Verbands für Psychotherapie, spricht von einem völlig verfehlten Unterricht: „Das macht den Kindern Angst! Sie bekommen einen falschen Zugang zum Thema und ihre natürliche Schamgrenze wird verletzt. Der Sexualkundeunterricht muss immer alters- und entwicklungsadäquat sein. Viele Kinder interessieren sich mit sechs, sieben oder acht Jahren - oder noch älter - nicht für Geschlechtsverkehr.“

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Der Sexualkundeunterricht muss immer alters- und entwicklungsadäquat sein. Viele Kinder interessieren sich mit sechs, sieben oder acht Jahren - oder noch älter - nicht für Geschlechtsverkehr.

Peter Stippl, Präsident des Verbands für Psychotherapie

Der Psychologe hofft, dass Eltern bei der Gestaltung des Unterrichts eingebunden werden, und mahnt zur Wachsamkeit. Aus dem Büro von Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr heißt es, dass so etwas natürlich nicht in seinem Sinne sei. Man gehe dem Eklat jetzt auf den Grund.

Silvia Jelincic, Kronen Zeitung

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