Auto in Salzach

Nach Nußdorf-Mord: Mutmaßlicher Täter ist tot

Österreich
18.02.2011 17:19
Fünf Tage nach dem brutalen Mord an einer 41-jährigen Frau in Nußdorf am Haunsberg im Salzburger Flachgau ist am Donnerstag - nur mehrere Hundert Meter vom Tatort entfernt - ein Audi Q5 mit einer männlichen Leiche in der Salzach gefunden worden. Bei dem Toten handelt es sich um den tatverdächtigen 48-jährigen Ehemann des Opfers, wie die gerichtsmedizinische Obduktion ergab.

Der Bosnier, der seine Frau bei einem Streit im Schlafzimmer mit einer Eisenstange erschlagen haben soll, ist in seinem Audi Q5 ertrunken. Das ist ein weiteres Ergebnis der Obduktion. "Wir nehmen an, dass er bald nach der Tat mit dem Auto in die Salzach gefahren ist", sagte Holzberger. "Wir können jetzt auch mit ziemlicher Sicherheit ausschließen, dass es keine anderen Täter gibt."

Biologische Spuren werden noch ausgewertet
Die Polizei wartet noch den Abgleich von biologischen Spuren auf der Eisenstange ab. "Auf der Tatwaffe müssten die DNA-Spuren des Ehemannes und seiner Frau zu finden sein", sagte der Kriminalpolizist. Nach Abschluss der DNA-Untersuchung soll der letzte Zweifel an der Täterschaft des Bosniers beseitigt sein. Danach ergeht ein Bericht an die Staatsanwaltschaft.

Die Ermittler vermuten eine Beziehungstat, weil sich die Ehefrau offenbar trennen wollte. Zeugen beobachteten, wie der Bosnier nach dem mutmaßlichen Tatzeitpunkt im Nußdorfer Ortsteil Pabing in seinen Audi stieg und mit Vollgas davon brauste. Er dürfte dann einige hundert Meter weiter in selbstmörderischer Absicht mit dem Auto in die Salzach gerast sein. Die beiden hinterbliebenen Söhne wurden in die Obhut von Verwandten übergeben.

"Untypische Strömung" in der Salzach
Die Polizei flog auf der Suche nach dem Flüchtigen und dessen Wagen bereits mehrmals die Region um den Tatort mit einem Hubschrauber ab. Bei einem erneuten Fahndungsflug bemerkte die Besatzung des Helikopters gegen 13 Uhr eine untypische Strömung und verständigte die Feuerwehr. "Das Wasser in der Salzach ist weniger geworden, weil es in den letzten Tagen kaum Niederschläge gegeben hat. In der Salzach war eine untypische Strömung zu sehen", schilderte Major Gerhard Waltl vom Landeskriminalamt.

Bergung des Autos erforderte Großeinsatz
Die Salzburger Berufsfeuerwehr entsandte vier Taucher, die das Auto mit verschlossenen Fenstern vorfanden. Am Steuer saß der tote Wagenlenker. Nach mehreren Stunden wurde das zur Gänze versunkene Fahrzeug gegen Abend mit Hilfe der Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr Oberndorf und eines Kranes aus dem Wasser gezogen. Die Bergung gestaltete sich schwierig, da die Strömung sehr stark war.

Nur wenige Hundert Meter vom Tatort entfernt
Der Auffindungsort des Wagens befand sich nur einige Hundert Meter von der Mietwohnung im Nussdorfer Ortsteil Pabing entfernt, wo auch der Mord begangen worden war. Der Verdächtige hatte sich nach der Bluttat am Samstagnachmittag in sein Auto gesetzt und war mit Vollgas davongebraust. Dabei touchierte er ein Garagentor sowie einen abgestellten Pkw und fuhr auch mehrere Mülltonnen um. Die Ermittler gingen davon aus, dass der Audi schwer beschädigt wurde und der Verdächtige deshalb nicht weit kommen konnte. Schon damals lag die Vermutung nahe, dass der Mann Selbstmord begangen hatte.

Der als jähzornig geltende Mann soll seine Frau während eines Streites im Schlafzimmer mit der Eisenstange mindestens zehnmal auf den Kopf geschlagen haben, wie die Obduktion der Leiche ergab. Ein Nachbar, der Schreie gehört hatte, hatte die Einsatzkräfte alarmiert. Doch für die Frau kam jede Hilfe zu spät.

Die Mutter zweier Söhne wurde blutüberströmt und umgeben von 500-Euro-Scheinen gefunden. Über die Höhe des Bargeldbetrages hüllt sich die Polizei in Schweigen. Das Geld habe mit der Tat an sich nichts zu tun, hieß es. Die beiden hinterbliebenen Kinder wurden in die Obhut von Verwandten übergeben.

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