„Uralte Richtlinien“

Kult-Schiri verklagt deutschen Fußball-Verband

Fußball International
01.07.2021 16:31

Der langjährige Bundesliga-Schiri Manuel Gräfe geht juristisch gegen den Deutschen Fußball-Bund (DFB) vor. „Ich verklage den DFB wegen Altersdiskriminierung“, kündigte der Kult-Referee an. „Der DFB nimmt mir das, was mir Freude macht. Natürlich gibt es auch finanzielle Verluste, ich werde versuchen, wenigstens diese geltend zu machen.“ Der 47-Jährige musste seine Karriere am Ende der vergangenen Saison trotz sehr guter Leistungen wegen seines Alters beenden.

„Ich hätte gerne weitergemacht. Meinen Füßen, Knien und der Hüfte geht es gut. Aber der DFB pocht auf eine uralte Richtlinie“, sagt der Berliner, der noch lange nicht ans Aufhören gedacht hätte. „Ich fühle mich, als könnte ich bis 50 pfeifen oder länger.“

„Will selbst nicht mehr pfeifen“
Vor Gericht wolle er für die gesamte Schiedsrichtergilde kämpfen, da die Regel auch andere Kollegen betreffe und sogar für die unteren Spielklassen gravierende Folgen habe. Gräfe, der von vielen Trainern und Spielern mit Lob verabschiedet worden war, stellte aber klar: „Ich selbst werde nicht mehr pfeifen, auch wenn ich mit meiner Klage Erfolg haben sollte.“

Gräfe genießt bei Fußball-Stars wie Toni Kroos oder Manuel Neuer einen ausgezeichneten Ruf. Bei seinem Abschiedsspiel kam es sogar zum Trikottausch mit Dortmunds Goalgetter Erling Haaland. Sieht man nicht oft! Deswegen hatten sich einige Profis in Vergangenheit auch für eine Fortsetzung seiner Karriere stark gemacht. „Er ist einer der besten Schiedsrichter in Deutschland, wenn nicht sogar der beste“, schwärmte etwa Freiburgs Außenverteidiger Christian Günter. „Da muss man mal drüber nachdenken, ob so jemand nicht noch ein bisschen länger Schiedsrichter sein darf.“ 

Nix da! Der DFB hält an seinen in Stein gemeißelten Regularien, die nicht nur beim Ex-Referee für Kopfschütteln sorgen, weiter fest. In anderen Ligen ist die Altersgrenze schon länger Geschichte. Wie zum Beispiel in der englischen Premier-League, wo es mit Martin Atkinson und Andre Marriner etwa zwei Schiedsrichter gibt, die sogar älter als 50 Jahre sind.

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(Bild: KMM)



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