Fleischbank
Vier Kletterer im Gewitter aus Bergnot gerettet
Die Kletterer im Alter zwischen 30 und 50 Jahren hatten für ihre Tour die Via Classica gewählt. Dabei handelt es sich um eine der am häufigsten begangenen Routen im Wilden Kaiser überhaupt. 15 Seillängen stehen an, vielfach gilt es den fünften Schwierigkeitsgrad zu meistern.
Der Abstieg über eine eigene Route mit zwei Abseilpassagen wurde den Alpinisten dann freilich zum Verhängnis. „Das Quartett geriet in einen Wettersturz“, informiert Gregor Franke, Pressereferent der Tiroler Bergrettung. Die Bergsteiger kamen in 2000 Metern nicht mehr weiter und setzten gegen 20.30 Uhr erschöpft einen Notruf ab.
Der alarmierten Bergrettung St. Johann gelang es, Kontakt mit den Kletterern aufzunehmen. Dadurch konnte man ihre Position genau bestimmen.
An einen Aufstieg plus terrestrische Bergung war jedoch wegen der Wetterlage nicht mehr zu denken. Auch die Bergung aus der Luft schien ein schwieriges Unterfangen zu sein.
Wetterfenster genutzt
Dennoch startete der Polizeihubschrauber Libelle Tirol Richtung Fleischbank. „Der Besatzung gelang es, ein Wetterfenster zu finden und die Kletterer zu bergen“, weiß Gregor Franke. Vor Einbruch der Dunkelheit wurden die Verstiegenen am Tau ins Tal geflogen.
Dort wartete bereits die Bergrettung St. Johann auf die durchnässten und unterkühlten, aber unverletzten, Alpinisten. Nach der Erstversorgung brachten die Einsatzkräfte die zwei Männer und zwei Frauen zurück ins Kaiserbachtal.
„Die Wetterverhältnisse sind derzeit sehr tückisch“, warnt Bergretter Franke. „Es gilt unbedingt die Wärmegewitter zu beachten, mit denen praktisch täglich zu rechnen ist.“ Darauf sollte die Tourenplanung unbedingt abgestimmt werden. „Eine Klettertour wie die Via Classica auf die Fleischbank mit 600 Metern und 15 Seillängen stellt vor diesem Hintergrund schon ein gewagtes Unterfangen dar.“
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