Erste seit Waffenruhe

Erneut israelische Luftangriffe im Gazastreifen

Ausland
16.06.2021 07:12

Erstmals seit Inkrafttreten der Waffenruhe mit der Hamas im Mai haben israelische Kampfflugzeuge wieder militärische Einrichtungen der radikalislamischen Palästinenserorganisation im Gazastreifen angegriffen. Die Bombardements in der Nacht auf Mittwoch seien eine Reaktion auf den Abschuss von Brandballons aus dem Küstenstreifen auf israelisches Gebiet gewesen, twitterte die israelische Armee. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen in Gaza waren dort mehrere Explosionen zu hören.

Verletzt wurde demnach niemand. Bei der Bombardierung von zwei Militärposten der Hamas sei jedoch großer Schaden entstanden. Die Brandballons waren den Angaben zufolge als Protest der Palästinenser gegen den angekündigten „Flaggenmarsch“ losgeschickt worden, bei dem am Dienstag rund 5000 israelische Nationalisten durch Jerusalem zogen.

Route führte durch muslimisches Viertel
Die Route führte auch durch das muslimische Viertel der Jerusalemer Altstadt, was Palästinenser als besondere Provokation empfanden. Vor dem Marsch waren im Süden Israels mehrere Felder niedergebrannt worden.

Brandballons aus dem Gazastreifen
Die israelische Feuerwehr äußerte die Vermutung, dass die Feuer durch Brandballons von militanten Palästinensern aus dem Gazastreifen ausgelöst wurden. Militante Palästinenser lassen immer wieder solche mit Spreng- und Brandsätzen beladenen Ballons über die Grenze nach Israel fliegen, um dort Schäden zu verursachen.

Von Ägypten vermittelte Waffenruhe
Israel hatte sich im Mai einen elftägigen Konflikt mit militanten Palästinensern im Gazastreifen geliefert. Dabei wurden in Israel nach Behördenangaben 13 Menschen getötet, in Gaza starben palästinensischen Darstellungen zufolge 255 Menschen. Ägypten vermittelte schließlich eine Waffenruhe zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas, die am 21. Mai in Kraft trat.

Der „Flaggenmarsch“ anlässlich des sogenannten Jerusalem-Tags war ursprünglich am 10. Mai geplant gewesen und wegen der Raketenangriffe der Hamas abgebrochen worden. Mit dem Marsch gedenken nationalistische Israelis der israelischen Besetzung von Ost-Jerusalem im Sechs-Tage-Krieg 1967.

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