Zugriff in Italien

Ausweis an Wiener Attentäter geliefert: Festnahmen

(Bild: APA/Georg Hochmuth)

Die italienische Polizei hat einen internationalen Fälscherring zerschlagen, der islamistischen Terroristen gefälschte Ausweise verschafft haben soll. Sieben Personen wurden festgenommen, einen Bezug gibt es dabei auch nach Österreich: Denn auch der Attentäter von Wien, der im November des Vorjahres in der Bundeshauptstadt vier Menschen getötet und fast zwei Dutzend teils schwer verletzt hatte, soll ebenfalls einen der gefälschten Ausweise erhalten haben.

Die Ermittlungen wurden von der Mailänder Anti-Terror-Staatsanwaltschaft in die Wege geleitet. Die italienische Polizei hatte, wie berichtet, Ende 2020 Erhebungen gegen einen 35-jährigen Tschetschenen aufgenommen, der im November in der lombardischen Stadt Varese wegen Dokumentenfälschung festgenommen worden war. Er wird beschuldigt, Mitglied eines internationalen Rings zu sein, der online gefälschte Dokumente verkaufte.

Laut den Ermittlern hatte der Beschuldigte Kontakte zu einer tschetschenischen Gruppe aus früheren IS-Kämpfern, mit denen auch der Wien-Attentäter in Verbindung stand. Doch nicht nur gefälschte Ausweise und Pässe, sondern auch Geld soll der 35-jährige Tschetschene an nach Europa zurückgekehrte ehemalige IS-Kämpfer geliefert haben. Waffenhandel wird ebenfalls nicht ausgeschlossen.

„The Caucasian Job“
Die „The Caucasian Job“ genannte Untersuchung war eingeleitet worden, nachdem die österreichischen Geheimdienste berichtet hatten, dass der Tschetschene Mitglied einer fundamentalistischen tschetschenischen Gruppe war, die angeblich 2019 einen Anschlag in Wien über die Weihnachtsfeiertage plante.

Sieben weitere Festnahmen
Nun kam es in Italien zu sieben weiteren Festnahmen. Die Verdächtigen wurden in Mailand sowie in anderen lombardischen Städten gefasst, bei ihnen handelt es sich um osteuropäische Staatsbürger, berichtete die APA unter Berufung auf die Polizei. Auch sie sollen Mitglieder des Fälscherrings sein.

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Auch Attentäter von Wien erhielt gefälschten Ausweis
Eines der gefälschten Dokumente soll jener 20 Jahre alte Mann erhalten haben, der am 2. November des Vorjahres einen Terroranschlag in der Wiener Innenstadt verübte. Der nordmazedonisch-österreichische Doppelstaatsbürger wurde von der Polizei erschossen.