Anstieg verzeichnet

160 Millionen Kinder weltweit müssen arbeiten

Ausland
10.06.2021 06:35

Fast jedes zehnte Kind weltweit muss Arbeit verrichten, die für die kindliche Entwicklung schädlich ist. Das waren im vergangenen Jahr nach Schätzungen weltweit 160 Millionen Menschen zwischen fünf und 17 Jahren, wie die Weltarbeitsorganisation (ILO) und das UN-Kinderhilfswerk Unicef zum Welttag gegen Kinderarbeit am kommenden Samstag berichten.

Erstmals seit 20 Jahren ist die Zahl der arbeitenden Minderjährigen gestiegen - um 8,7 Millionen seit 2016. Der Anstieg liegt nicht an der Corona-Pandemie, wie die Autoren betonen. Langfristig dürften die Folgen der Pandemie die Lage aber verschärfen.

Wegen der wachsenden Armut könnten bis Ende 2022 weitere neun Millionen Minderjährige gezwungen sein, zu arbeiten, so der Bericht. Manche Familien wüssten sich nicht anders zu helfen, als ihre Kinder zur Mitarbeit heranzuziehen, um nicht hungern zu müssen.

Arbeit stiehlt die Kindheit
Mit Kinderarbeit ist nicht gemeint, dass Minderjährige im Haushalt helfen oder sich Taschengeld verdienen. Laut ILO geht es um Ausbeutung - also Arbeit, die den jungen Menschen ihre Kindheit, ihr Potenzial und ihre Würde stiehlt und die für ihre physische und geistige Entwicklung schädlich ist.

Anstieg vor allem bei den Jüngsten
Seit 2016 war der größte Anstieg der Kinderarbeit besonders bei den Jüngeren zwischen fünf und elf Jahren zu verzeichnen. Sie machen jetzt mehr als die Hälfte der Betroffenen aus. Bis 2016 war die Kinderarbeit weltweit gesunken - und zwar um 94 Millionen seit Beginn der Erhebungen 2000.

Afrika am schlimmsten betroffen
Prekär sei die Lage vor allem in Afrika, während die Zahlen in der Region Asien und Pazifik sowie in Lateinamerika und der Karibik zurückgegangen seien. In Afrika südlich der Sahara arbeiten inzwischen mehr Kinder als im Rest der Welt zusammen. Kinderarbeit kommt besonders oft in Familien vor - vor allem in der Landwirtschaft. Der Anteil lag bei rund 70 Prozent. In der Dienstleistungsindustrie arbeiten 20 Prozent, in Industriebetrieben 10 Prozent.

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