„Hypo-Wunder“

Land könnte aus Hypo-Skandal gut aussteigen

Kärnten
28.05.2021 09:55

Wer hätte das je gedacht? Weil der Markt unberechenbar und die Abwicklung der Hypo-Nachfolgerin „Heta“ weit besser gelaufen ist als erwartet, könnte Kärnten den Bankenskandal sogar mit einem „blauen Auge“ überstehen. Nach optimistischen Berechnungen dürften die 1,2 Milliarden Euro, die das Land bisher in die Gläubigereinigung stecken musste, zum Großteil wieder hereinkommen!

Wenn es um die Hypo geht, gibt sich Finanzreferentin Gaby Schaunig stets bedeckt. Jahrelang hat sie dieses Thema schließlich rund um die Uhr beschäftigt - denn wären die Milliardenhaftungen des Landes für die einstige Landesbank schlagend geworden, wäre Kärnten im Konkurs gewesen. Davon ist die Juristin noch heute überzeugt. Groß war daher 2016 die Erleichterung, als eine Lösung erzielt werden konnte - für 1,2 Milliarden, zahlbar in drei Tranchen, sollte sich Kärnten von der drückenden Schuld freikaufen können. Jetzt rückt der letzte Akt des Bankendramas in Sicht. Denn die Heta konnte ihre Quote bei der „Restlverwertung“ auf 88,59 Prozent erhöhen; der Abbauprozess soll noch heuer abgeschlossen werden. Für die öffentliche Hand bedeutet dies, dass der Verlust viel geringer als befürchtet ausfällt - Kärnten könnte ´sogar mit einem blauen Auge aussteigen, wie unsere Grafik veranschaulicht: Denn nach einer ersten „Milchmädchenrechnung“ kommt gleich viel Geld herein, wie die Hypo „gefressen“ hat, also rund 1,2 Milliarden Euro.

Wie das geht? Für den Hypo-Verkauf gab’s ursprünglich 800 Millionen Euro, dazu flossen bisher erkleckliche Summen aus Haftungsprovisionen und Vergleichen. Mindestens weitere 100 Millionen Euro bringt der KAF; der sogenannte Kärntner Ausgleichszahlungsfonds, der durch die erfolgreiche Heta-Abwicklung gut gefüllt ist. Auch dieses Geld fällt Kärnten zu, sobald die umfangreichen rechtlichen Voraussetzungen geklärt und die Verhandlungen mit Finanzminister Gernot Blümel abgeschlossen sind. Schaunig zeigt sich auf „Krone“-Anfrage vorsichtig optimistisch:

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Wenn man aus Kärntner Sicht alle Kostenbeiträge des Landes den möglichen Erlösen gegenüberstellt, ist das eine sehr erfreuliche Entwicklung!

Gaby Schaunig

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