„Krone“-Ombudsfrau

Oberösterreicherin kämpft um behinderten Sohn (6)

Ombudsfrau
21.04.2021 11:30

Mehr als fünf Jahre lang hat sich eine Mutter aus Oberösterreich um ihren Sohn gekümmert, der seit seiner Geburt intensive Betreuung braucht. Just zu einem Zeitpunkt, als es dem Buben besser ging, hat das Jugendamt ihn in einem Heim untergebracht, weil die Mutter eine Gefährdung darstellen würde.

Der Bub ist 2014 viel zu früh, mit knapp 800 Gramm, zur Welt gekommen. Es folgten viele Monate auf der Intensivstation. Danach wurde er in die Betreuung der Mutter entlassen — unter Aufsicht des Jugendamts. „Auch zu Hause war mein Sohn ein Intensivpatient, ich wurde auf seine Betreuung und die Bedienung der erforderlichen Maschinen eingeschult, wobei insbesondere die Dauerbeatmung eine große Herausforderung war“, schildert die Mutter. Die Betreuung hat sie gemeistert. Eine Fremdunterbringung sei vonseiten des Jugendamtes nie Thema gewesen.

Anfang des Vorjahres ermöglichten mehrere Operationen dem Buben erstmalig ein Leben ohne Maschinen. Es sollte eine Mutter-Kind-Reha folgen. Stattdessen folgte aber die Kindesabnahme durch das Jugendamt noch im Krankenhaus. Man warf und wirft der Mutter vor, sie würde das Kindeswohl gefährden und würde die Entwicklung verzögern. Das bekräftigte auch die zuständige Bezirkshauptmannschaft in einer Stellungnahme an uns.

Betreiber weist Vorwürfe zurück
Für die dreifache Mama stellt hingegen die traumatische Trennung und die Unterbringung ihres Kindes in einer Einrichtung die größere Gefahr dar: „Abgesehen von Corona darf ich meinen Sohn derzeit nur wenige Stunden pro Monat sehen. Er war bereits mehrmals mit Infekten im Krankenhaus, hat Kratzwunden und blaue Flecken“ Ob er alle Therapien, die sie für ihn zu Hause ermöglicht hätte, bekommt, wisse sie auch nicht. Der Betreiber weist die Vorwürfe zurück.

Der Fall liegt nun, wieder einmal, bei Gericht. Warum das Jugendamt bei einer angeblich so großen Gefährdung nicht früher eingeschritten ist, erscheint durchaus merkwürdig. Für Margreth Tews, psychosoziale Prozessbegleiterin der Mutter, steht fest: „Wir kämpfen weiter, bis das Kind nach Hause darf!“

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