„Kapitel abgehakt“

Nepp zu Strache: „Kein Weg zurück in die FPÖ“

Wien
19.04.2021 15:31

Beim Parteitag am kommenden Sonntag soll die „freiheitliche Familie“ nach einigen Querelen und Streitereien wieder „Geschlossenheit“ zeigen, sagt der designierte Wiener Landesparteiobmann Dominik Nepp. Er wird beim Treffen in der Wiener Messe offiziell zum Parteichef gekürt. Seinen Vorgänger Heinz-Christian Strache will er in der FPÖ-Familie nie mehr sehen, betont er: „Das Kapitel ist mit 11. Oktober abgehakt.“

Nachdem der ehemalige FPÖ-Chef Strache selbst den Wunsch geäußert hatte, zu den Freiheitlichen zurückzukehren, bekräftigte Nepp, dass er mit seinem Vorgänger nie wieder gemeinsame Politik machen wolle: „Wenn jemand eine eigene Partei gründet, seine ehemalige Partei zerstören will, ehrenamtliche Funktionäre und Mitglieder beleidigt, dann gibt es auch keinen Weg mehr zurück in die FPÖ.“ Beobachter sehen hinter Straches Vorstoß ohnehin nur den Versuch, von seiner Anklage abzulenken.

Strache, der bis zum Ibiza-Aus auch an der Spitze der Wiener Partei stand, verpasste bei der im Vorjahr am 11. Oktober abgehaltenen Wien-Wahl mit seinem „Team Strache“ den Einzug ins Stadtparlament. Doch auch für die FPÖ setzte es ein Debakel. Sie stürzte auf einen Stimmanteil von knapp über sieben Prozent ab. Statt 34 sitzen seither nur mehr acht FPÖ-Mandatare im Wiener Gemeinderat.

Durch Straches Antreten habe die FPÖ schweren Schaden erlitten, so Nepp im Interview mit der APA. Er habe nach diesem Ergebnis aber nicht daran gedacht, auf eine Kandidatur als Parteichef zu verzichten, versicherte er. 

Nepp sieht keine Obmanndebatte
In einem Interview hatte sich Strache auch zum Streit um die Maskenpflicht im Parlament geäußert, sich hinter Klubchef Herbert Kickl und gegen Parteiobmann Norbert Hofer gestellt und damit dem Zwist zwischen den beiden neue Nahrung gegeben. Nepp beteuerte gegenüber der APA allerdings, dass er einen Streit oder gar eine Obmanndebatte in der Bundes-FPÖ gar nicht sehe. 

Bei der Diskussion um die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske im Parlament handle es sich um eine Frage der Gültigkeit der Vereinbarung. Da die Hausordnung seiner Ansicht nach nicht rechtskräftig zustande gekommen sei, könnten Abgeordnete freiwillig entscheiden, ob sie eine Maske tragen wollen, so Nepp. FPÖ-Bundesparteichef Norbert Hofer hatte zur Hausordnung zunächst gesagt, dass er von den Abgeordneten das Maskentragen erwarte, seine Aussage dann aber relativiert.

Kampf gegen „schädliche Corona-Maßnahmen“
Norbert Hofer, so stellte der Wiener Chef-Blaue jedenfalls klar, sei Bundesparteiobmann. Man steige auch in den Umfragen, nun gelte es mit aller Kraft kantige Corona-Politik gegen die Bundesregierung zu betreiben. Das Hauptaugenmerk seiner Politik werde in der nächsten Zeit auf den „schädlichen Corona-Maßnahmen“ liegen, kündigte Nepp an. Man fordere etwa einen „Corona-Tausender“, um die Kaufkraft der Bevölkerung zu steigern. 

Nepp wünscht sich nach dem Ende des Lockdowns am 2. Mai umfangreiche Lockerungen. Beim Parteitag am Sonntag, wo rund 400 Delegierte erwartet werden, wird es aber jedenfalls eine Abstands- und Maskenpflicht geben.

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