Kunstfreiheit-Demo

Jugendstiltheater: Vada sorgt für Verpuppung

Kärnten
15.04.2021 23:23

Vada, der Verein zur Anregung des dramatischen Appetits, kredenzt nicht nur theatralische Happen, sondern setzt oft Unangenehmes mit bittersüß-ernstem Schmunzeln in höchster Qualität vor. Zur Ausstellung im Jugendstiltheater (JUST) Klagenfurt wird am Freitag, 16. April,  die Einhaltung der Freiheit des Kulturlebens eingemahnt.

„Die sind so fragil!“ Yulia Izmaylova hebt vorsichtig eine Schaufensterpuppe an, um sie ins kleinste Theater der Welt zu tragen. Felix Strasser fragt seine Partnerin: „Wie geht man bloß mit diesen Mannequins um?“

Da seit vergangenem Oktober der Theaterbetrieb stillsteht, wird das Haus nun gesetzeskonform mit menschlichen Kunststofffiguren gefüllt, um wieder ein „volles Haus“ zu haben. Frauen sind diesmal in der Überzahl bei den 33 Puppen, unter denen sich auch zwei Teenager und zwei Kinder finden - genommen wurde, was da war. Bereits zum zweiten Mal nach „A Haufen Scheiter“ im Rahmen von For Forest, dient das JUST als Ausstellungsort der Reihe „Fill-and-Store-Art“, die durch Füllen und Aufbewahren auf aktuelle gesellschaftliche Situationen aufmerksam macht. Ob der Titel „Engmal“ auf ein Denkmal anspricht oder mit der Forderung spielt, Enge wieder einmal spüren zu dürfen, bleibt frei. Im Gedenken an den 100. Geburtstag von Joseph Beuys ist die Installation auch als „soziales Plastik“ anzusehen. Im Vordergrund steht allerdings die „Verpuppung“, die an ein Einmummen von einzelnen Lebewesen erinnert, aber auch eine Überraschung birgt, wie sich die Puppe entwickelt und in welcher Form sie aus dem Kokon schlüpft.

Vada-gerecht wird bei der Kundgebung ein unbekannter Text des polnischen Si-Fi-Autors Adam Wisniewski-Snerg verlesen, Stefan Ebner ist als Special-Guest geladen: 16. April, Goethepark 2, 17-19 Uhr

Tina Perisutti

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