Freiheitsgefühl

Monika Ballwein: „Staub von der Seele wischen“

Adabei
04.04.2021 06:00

„Starmania“-Vocalcoach Monika Ballwein über Freiheitsgefühle, Sophia Loren, Knöpfchendrücker und was sie in ihrem Leben bereut.

„Krone“:Sie haben mich zu einer Spritztour auf Ihrem Roller eingeladen.
Monika Ballwein: Ja, weil das ein sehr schönes Stück ist, das mich schon lange begleitet. Ich habe sie schon fast 20 Jahre. Und sie ist immer noch so toll in Schuss. Es ist eine alte Dame, die wirklich noch mit Herz gefahren wird.

Sie steht Ihnen aber auch wirklich gut, muss ich sagen.
Danke. Und ich liebe es, weil ich habe so ein Freiheitsgefühl, kaum steigt man da auf. So wie Sophia Loren in den alten Filmen, wo sie immer mit ihren tollen 60er-Jahre-Kleidern durch Capri oder Neapel gefahren ist.

Die Loren, Ihr Idol?
Nein, kein Idol, aber sie ist einfach eine tolle, starke und attraktive Frau mit Stil, die für mich ein Bild von Freiheitsgefühl und Eigenständigkeit vermittelt.

Sie sind jedoch ein Idol für viele Sänger. Tom „Conchita“ Neuwirth ging im Fasching als Monika Ballwein verkleidet.
Das war noch in seiner „Starmania“-Zeit. Ich war sehr ergriffen und empfand es als großes Kompliment.

Sie mischen seit Jahrzehnten in der Musikszene mit.
(lacht) Ja, ich bin noch immer da. Gott sei Dank. Ich habe viele kommen und gehen gesehen. Ich finde es total schön, junge Künstler begleiten zu dürfen oder auch jetzt bei „Starmania“ Knöpfchendrücker und Wegbegleiter zu sein - und für viele auch Wegbereiter. Und es macht mich auch froh, dass ich doch irgendwie eine Art Hafen bin.

Aber wenn Sie zurückblicken: Was hat Sie oftmals gehindert?
Ich bin ein ewiger Selbstzweifler. Zweifel im Sinne von, weil ich so ein Perfektionist bin. Ich glaube behaupten zu können bzw. bin ich alt genug, um zu sagen: Ich hätte eventuell mehr Ellenbogen für mich haben sollen und mehr zu mir zu stehen und zu sagen: Da gehe ich jetzt einfach durch. Wurscht, was jemand sagt. Aber ich sage Ihnen was: Ich mache das einfach jetzt.

Jetzt geht’s los?
Ja (lacht). Ich bin drauf und dran, eine neue Single und dann auch eine komplette CD zu machen. Dann wird man, glaube ich, staunen. Ich staune nämlich auch, weil ich finde es gerade eine extreme, intensive Reise zu mir, was ich denn so bin, was mich ausmacht.

Singen Sie denn auch auf Ihrem Roller?
Ja, also wenn mir etwas Nettes einfällt, summe ich dann schon. Das Lustige daran ist, wenn man einen Helm aufhat, hat es so ein eigenes tonales Gefühl - das muss man mal ausprobieren. Ich finde übrigens auch, es sollte jeder singen: Also bitte, singt’s alle! Beim Moped-, Motorrad- oder beim Autofahren. Singen ist so ein wunderbares Gefühl und hat etwas ungemein Befreiendes. Das Skelett schwingt auch ganz anders. Es ist übrigens erwiesen: Singen hilft, denn es wischt den Staub von der Seele.

„Auch das bin ich“, Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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