Scharfschützen

Bundesheer: Die Herausforderung für Naturburschen

Kärnten
31.03.2021 19:39

Mit feigen Heckenschützen oder Möchtegern-Rambos wollen Österreichs Scharfschützen nicht verglichen werden. Vielmehr sind es Spezialisten, die schon in ihrer Ausbildung körperlich und geistig an ihre Grenzen gehen müssen, um im Einsatzfall zu schützen oder Spezialaufträge zu erfüllen.

„Man sollte schon ein Naturbursch’ sein, will man Scharfschütze beim Bundesheer werden!“ Oberstabswachtmeister Mark Penker ist der Scharfschützenausbilder beim Jägerbataillon 26 in Spittal. Nur die Besten der Besten haben eine Chance. Zwei Tage dauert das Auswahlverfahren, wo Rekruten nach ihrer Grundausbildung ihre körperliche und geistige Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen müssen.

„Die Jungs müssen nämlich nicht nur topfit, sondern auch sehr gut in Mathematik sein“, so Penker. Denn das Schießen mit einem Scharfschützengewehr ist alles andere als leicht. Penker: „Mit Hilfe des Grases oder des Baumbewuchses lernt man, den Wind zu lesen, die Windgeschwindigkeit in Meter pro Sekunde zu ermitteln - und mit diesen Daten wird das Zielfernrohr so verstellt, dass der Schuss ins Ziel trifft, das oft mehrere Hundert Meter entfernt ist.“

Nur Sieben der 270 im Oktober eingerückten Rekruten wurden von Penker in den vergangenen Monaten auch taktisch ausgebildet. „Im Einsatz sind Scharfschützen zu dritt unterwegs und müssen unabhängig von der Truppe selbstständig Aufgaben erfüllen“, erklärt Oberstleutnant Udo Hofer, der stellvertretende Kommandant des Spittaler Hochgebirgsjägerbataillons.

Höhepunkt der Ausbildung ist die Abschlussübung. Drei Tage lang werden sämtliche erlernten Fertigkeiten und Fähigkeiten der angehenden Scharfschützen einer harten Prüfung unterzogen. Die „Bergkrone“ durfte die Spezialisten auf einem Teil ihres Weges begleiten.

„Die Ausbildung ist eine Herausforderung. Es tut oft etwas weh, aber wo sonst kann man bei der Arbeit unterm Sternenhimmel schlafen, sich draußen in der Natur bewegen und die Berge genießen?“, zeigen sich die Soldaten auch nach 48 Stunden im Gelände noch motiviert.

Ihr Auftrag: Von der Windischen Höhe durch den Koflachgraben und weiter über den Bleiberger Erzberg und durch den Weißenbach-Graben nach Villach zu marschieren - inklusive Übungen und zwei Übernachtungen im Freien. Penker: „Jeder Scharfschütze hat die komplette Ausrüstung dabei. Waffe, Nachtsicht- und Wärmebildgeräte sowie Funk, Akkus, Munition und Lawinen-Ausrüstung. Da wiegt das Packerl mehr als 35 Kilogramm.“ Außerdem trägt jeder Soldat seinen Tarnumhang, den Ghillie. „Ich bin stolz auf die Burschen, die Anfang April abrüsten", so Penker. Und stolz waren diese auch, als sie als neue Scharfschützen von Oberst Rudolf Kury und Oberstleutnant Udo Hofer ihr Scharfschützen-Abzeichen erhielten. 

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