Neue ÖAAB-Landesobfrau

„Einige haben noch Aufholbedarf bei der Sprache“

Oberösterreich
01.04.2021 09:00

Der 25.000 Mitglieder starke Österreichische Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbund (ÖAAB) in OÖ hat erstmals eine Frau an der Spitze. Im „Krone“-Interview spricht Christine Haberlander über ihre neue Aufgabe und bezieht zu den kürzlich aufgetauchten, frauenfeindlichen Chats in VP-Kreisen Stellung.

„Krone“: Sie übernehmen den ÖAAB mitten in der Corona-Krise, mit enorm hohen Arbeitslosenzahlen und vielen, die um ihre Jobs bangen.Der Start könnte schwierig werden?
Christine Haberlander: Mein Team und ich wurden mit großer Mehrheit gewählt. Ich erhielt 98,13 Prozent der Stimmen und sehe das als klaren Arbeitsauftrag. Meine Devise lautet, Gesundheit schützen, Arbeit sichern.Gerade jetzt brauchen die Menschen Sicherheit und Zuversicht. Es ist eine Zeit, in der nicht nur Sorgen und Ängste zunehmen, sondern vielerorts auch die Spaltung in der Gesellschaft.

„Krone“: Ihr Vorgänger August Wöginger bleibt ÖAAB-Bundesobmann und möchte Sie zurStellvertreterin ernennen. Ist das ein weiterer Schritt in Richtung Bundespolitik?
Christine Haberlander: Ich kann mich nur wiederholen - mein Platz ist in Oberösterreich. Mein Ziel ist, dass die Menschen am Ende der Coronakrise sagen: „Die in Oberösterreich haben das ganz gut gemacht.“

„Krone“: Wie wollen Sie das erreichen? Derzeit gibt es sehr viel Unzufriedenheit.
Christine Haberlander: Man darf sich nicht auf einen Tag konzentrieren, sondern muss schauen, was wir etwa in zwölf Monaten erreicht haben.

„Krone“: Was wird sich unter der ersten Landesobfrau beim ÖAAB künftig ändern?
Christine Haberlander: Die Themen ändern sich nicht durch einen Wechsel an der Spitze. Es wird aber feine Unterschiede geben. Ich komme aus dem Gesundheitsbereich, dieses Thema ist mir natürlich sehr wichtig. Ebenso die Schwerpunkte bei Frauenthemen, der Kinderbetreuung oder auch im Bildungsbereich.

„Krone“: Sie leiten das Frauenressort des Landes.Zuletzt wurden Chatsveröffentlicht, wo in VP-Kreisen von „Weibern“ und „Scheiß-Frauenquote“ die Rede war. Ärgert Sie das?
Christine Haberlander: Es sind Worte, die ich sicher nicht wählen würde. Offensichtlich haben einige noch einen langen Weg zu gehen und man sieht auch, dass wir einen Aufholbedarf bei der Sprache haben - auch Frauen. Mir ist wichtig, dass Frauen in allen Bereichen gefördert werden.

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