„Fühl mich sehr krank“

Zwei Krankenschwestern trotz Impfung neu infiziert

Wien
18.03.2021 16:18

Eine Krankenschwester aus Wien hatte sich im Vorjahr mit dem Coronavirus infiziert. Wegen schwerer Symptome wurde sie stationär aufgenommen. Im Februar dieses Jahres erhielt sie ihre zweite Impfdosis. Doch in dieser Woche nun der Schock: Ein PCR-Test brachte eine erneute Infizierung mit dem Virus ans Tageslicht. „Ich möchte aber betonen, dass ich keinen schweren Verlauf habe. Ich fühl mich sehr krank und platt, aber letztes Jahr war es wesentlich schlimmer“, sagt sie. Ihr zufolge habe die Impfung trotz der neuerlichen Infektion „ihre volle Wirkung gezeigt“. Mittlerweile bestätigte das Linzer Kepler Universitätsklinikum einen weiteren Fall einer geimpften Krankenschwester, die sich mit dem Virus infizierte.

Wie die Wiener Krankenschwester auf Facebook schrieb, erkrankte sie vor einem Jahr an Corona. Der schwere Verlauf machte einen Spitalaufenthalt samt Sauerstofftherapie notwendig. „Das ganze letzte Jahr hatte ich immer wieder Beschwerden.“ Am 25. Jänner 2021 erhielt sie ihre erste Impfung mit dem Wirkstoff Pfizer/Biontech, am 18. Februar folgte die zweite Dosis. In der Folge waren ihre Beschwerden „fast wie weggefegt“.

Rückenschmerzen traten auf
Das änderte sich Anfang dieser Woche schlagartig. „Ich wachte Dienstag mit extremen Rückenschmerzen auf und hab mich gefühlt, als ob ein Lkw mich gerammt hätte. Ich bin den Tag im Krankenstand geblieben und hab Voltaren und Muskelrelaxantien genommen, weil ich eher an einen Bandscheibenvorfall gedacht habe.“ Am nächsten Tag machte sie einen Corona-Schnelltest. Ergebnis: Negativ.

„Letztes Jahr war es wesentlich schlimmer“
Da die Schmerzen aber nicht nachließen, ließ sie sich in ihrem Krankenhaus stationär aufnehmen und bekam drei verschiedene Schmerzmittel. Während die Infusionen getropft haben, wurde ein neuerlicher Corona-Schnelltest gemacht, der neuerlich negativ war. Danach wurde ein PCR-Abstrich veranlasst. „In der Zeit, in der ich auf den PCR-Test gewartet habe, bekam ich Schüttelfrost, das Fieber stieg bis auf 38,6 Grad an.“ Am Nachmittag kam dann die Nachricht, dass der PCR-Test positiv ausfiel. „Jetzt bin ich zu Hause und warte mal ab. Aber ich bin weder im Spital, noch brauch ich Sauerstoff“, schrieb die Krankenschwester.

Trotz neuerlicher Infektion: „Impfung hat volle Wirkung gezeigt“
Die Patienten, die sie bisher betreut habe, seien viel schlimmer dran gewesen. Des Weiteren habe sie einen CT-Wert von 30. „Das bedeutet, dass ich trotz Symptomen (noch) nicht ansteckend  bin. Und damit hat die Impfung ihre volle Wirkung gezeigt. Nämlich schwere Verläufe und Hospitalisierung vermeiden und Ansteckungsgefahr reduzieren.“

Kritik an rücksichtslosen Bürgern
Im selben Atemzug lässt sie ihren Ärger gegenüber manchen Teilen aus der Bevölkerung freien Lauf: „Ich bedanke mich bei allen Demonstranten, Partytigern, Shopping-Queens und -Kings und allen anderen, die sich nicht fernhalten können von Menschenansammlungen für die Weiterverbreitung von Virusvarianten.“

Pressestelle: „Nichts Ungewöhnliches“
Auch am Linzer Kepler Universitätsklinikum gab es einen ähnlichen Fall. Auch dort infizierte sich eine Krankenschwester - trotz zweiter Impfdosis - mit dem Virus. Sie habe einen milden Krankheitsverlauf und befinde sich zu Hause. Die zuständige Pressestelle beruhigt: „Das ist nichts Ungewöhnliches, sowas könnte in nächster Zeit noch öfters passieren. Oberstes Ziel der Impfung ist es, schwere Krankheitsverläufe sowie stationäre Behandlungen auf Intensivstationen zu verhindern.“ Eine Infektion nach der Impfung bei mildem Krankheitsverlauf könne nie ausgeschlossen werden. 

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