Studie zeigt auf:

Corona-Ansteckung in Bus oder Bahn sehr gering

Wissenschaft
16.03.2021 07:45

Eine aktuelle Untersuchung des Umweltmediziners Hans-Peter Hutter zeigt, dass der Bus- und Bahnverkehr beim Corona-Infektionsgeschehen in Österreich kein Treiber ist. Demnach sei das Risiko, sich in der Bahn oder im Bus mit Corona anzustecken, zwar nicht null, aber doch sehr gering - vorausgesetzt alle Schutzmaßnahmen werden eingehalten.

Für die Untersuchung wurde über 100 internationale Studien und Fachartikel berücksichtigt. Sie ließen sich zwar nicht immer genau auf die spezifische Situation beim Bahn- und Busverkehr in Österreich übertragen, „es können aber Eckpunkte heruntergebrochen werden“, sagte Hutter am Dienstag. Das Fazit: Das Ansteckungsrisiko ist in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht höher als in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens.

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Das Ansteckungsrisiko ist in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht höher als in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens.

Umweltmediziners Hans-Peter Hutter über das Fazit seiner Studie

In einer Untersuchung der Charite in Deutschland, bei der Mitarbeiter der Bahn auf Antikörper getestet worden sind, stellte sich sogar heraus, dass diese Berufsgruppe weniger Covid-Infektionen aufwies als der Bevölkerungsdurchschnitt. „Diese Personen halten sich den ganzen Tag in Zügen auf“, unterstrich Hutter.

Hohe Luftwechselrate
Zurückgeführt wird das geringe Risiko unter anderem auf die hohen Luftwechselraten durch Lüftungsanlagen. Da der Hauptübertragungsweg von Covid-19-Viren über Tröpfchen bzw. Aerosole erfolgt, kommt dem Luftwechsel mit Frischluft eine besonders wichtige Rolle zu. In einem ÖBB-Railjet wird die Luft etwa elfmal pro Stunde gewechselt. „Das ist vor allem im Bereich des Fernverkehrs wichtig, der von längeren Fahrzeiten und weniger Fahrgastwechseln geprägt ist“, hieß es seitens des Unternehmens.

Hygienemaßnahmen müssen beachtet werden
Entscheidend ist auch, dass die Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Seit Beginn der Pandemie sind bei den ÖBB etwa täglich über 1000 Reinigungskräfte auf Bahnhöfen und in Zügen im Einsatz. Mehr als 100.000 Reinigungen pro Monat werden durchgeführt. Hinzu kommt, dass in den Zügen bzw. in Bussen die Abstandsregeln penibel kontrolliert werden und auch das Tragen einer FFP2-Maske vorgeschrieben ist.

Dass trotz sämtlicher Maßnahmen ein Restrisiko bleibt, liegt Hutter zufolge auf der Hand. „Null-Risiko hat man auch nur, wenn man sämtliche Kontakte unterlässt“, meinte der Umweltmediziner.

ÖBB sehen sich bestätigt
Die ÖBB sahen ihren Kurs durch die Studie bestätigt. „Ich bin sehr froh darüber, dass die Anstrengungen unserer Tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestätigt werden und wir den Fahrgästen ein sicheres und gesundes Umfeld bieten können. Denn die ÖBB stellen das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in Österreich dar. Hunderttausende Fahrgäste vertrauen tagtäglich auf uns. Darunter besonders viele systemrelevante Arbeitskräfte wie Krankenpflege- und Supermarktpersonal, das auf den öffentlichen Verkehr angewiesen ist“, so Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding AG.

Quelle: APA

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