Die Zahl der blinden Passagiere in Lastkraftwagen hat nach Angaben des Innenministeriums zuletzt zugenommen. Oft wissen die Lenker gar nicht, dass sich Migranten in ihrem Fahrzeug versteckt haben. Darum warnt das Ministerium die Chauffeure nun in einem mehrsprachigen Schreiben. „Der Kampf gegen diese menschenverachtende Form der internationalen Kriminalität erfordert die Zusammenarbeit mit den Frächtern, um nachhaltig erfolgreich zu sein“, betonte Innenminister Nehammer (ÖVP).
Wenn Lkw-Lenker auf einem Parkplatz Rast machen und ihr Fahrzeug unbeaufsichtigt lassen, kann dies von Schlepperbanden oder illegal Migrierenden ausgenutzt werden, um sich im Frachtraum oder den Zwischenräumen zu verstecken, schreibt das Innenministerium. Wenn sie mit Schleppern reisen, helfen ihnen diese beim Eindringen in den Frachtraum, indem Zollschnüre durchschnitten und wieder zusammengestückelt oder die Planen, meist an der Oberseite, aufgeschnitten werden.
Illegale Migranten, die ohne die Unterstützung von Schlepperbanden unterwegs sind, würden sich auch in Hohlräume am Fahrzeug, am Anhänger oder Aufleger für die Überquerung der Grenze verstecken. Oft befinden sich diese blinden Passagiere in lebensgefährlichen Situationen.
Ministerium appelliert an die Lenker
Das Ministerium richtete sich mit Appellen an die Lenker. So sollte das Fahrzeug bei der Übernahme kontrolliert, die Fracht ohne Zwischenräume geladen und Veränderungen an der Plane beachtet werden. Nach Pausen sollen Hohlräume unter dem Fahrzeug, dem Windabweiser, den Staukästen, Achsen und Gepäckfächer sowie Schlösser und Zollschnüre überprüft werden.
„Bei verdächtigen Wahrnehmungen können Sie auch die Hotline des Bundeskriminalamtes +43/677/613-434 -4 rund um die Uhr kontaktieren“, heißt es in dem Schreiben.
Quelle: APA/BMI
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