Filialen verkauft

Bank bankrott: „Jetzt zählt jede Million“

Burgenland
01.03.2021 09:07
Vor einem riesigen finanziellen Scherbenhaufen stehen die Gläubiger im Fall der Pleite der Commerzialbank Mattersburg. Der Masseverwalter lässt nichts unversucht, um den enormen Schaden abzufedern. Grundstücke wurden verkauft, Inventare der Filialen versteigert. 115 Millionen Euro sind zusammengekommen.

Was Ex-Chef Martin Pucher mit den fingierten Krediten und gefälschten Bilanzen seiner Bank angerichtet hat, ist für Betroffene haarsträubend. Allein in den letzten zehn Jahren sind laut den Ermittlern 156 Millionen € in bar oder per Scheck einfach aus der Bank getragen worden – oft im Plastiksackerl. Wo 57 Millionen € davon versickert sind, konnte herausgefunden werden. „Unsummen flossen auf verschiedenen Wegen an den SV Mattersburg, wurden zur Bedienung fiktiver Kredite oder zur Aufbesserung des SVM-Gastronomiebetriebes genutzt“, lautet das Ergebnis. Von 99 Millionen Euro fehlt weiterhin jede Spur.

Als der Schlussstrich gezogen wurde, blieb ein Minus von 705,5 Millionen €. 813 Millionen € fordern 380 Gläubiger. Das heißt, viel Arbeit für den Masseverwalter. Ob Grundstücke der Bank, das Mobiliar der Filialen oder Puchers Hälfte vom Haus der Familie – fast alles ist bereits verkauft, ausgenommen das Inventar in der Zentrale in Mattersburg, das für den laufenden Betrieb noch benötigt wird. Das Impulszentrum wechselte am vergangenen Mittwoch den Besitzer.

Noch nicht veräußert wurden das Bankgebäude in Schattendorf und die Liegenschaften in Mattersburg in der Wiener Straße 2, auf dem Martinsplatz 5 sowie in der Michael-Koch-Straße 1 und 5. Die Bankzentrale in der Stadt kann nicht versteigert werden, die Räumlichkeiten waren nur gemietet.

Der Masseverwalter verfügt derzeit über 115 Millionen €. „Sehr, sehr hoch“ werden die Erfolgschancen der 303-Millionen-€-Klage gegen die Republik eingeschätzt. „Das Versagen der Kontrollorgane wie Finanzmarktaufsicht, Oesterreichische Nationalbank, Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft sowie Staatsanwaltschaft Eisenstadt ist offensichtlich“, wird erklärt.

Karl Grammer, Kronen Zeitung

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