„Schutzengel“ am Werk

Metallpfeiler bohrt sich in Pkw: Keine Verletzten

„Ich soll offenbar noch weiterleben“, sagt Elisabeth R. (39) aus Sandl in Oberösterreich nach ihrem Horror-Unfall am Montag auf der B38: Eine mehr als 100 Kilogramm schwere Metallhalterung eines Holztransporters war auf ihr Auto gestürzt, hatte Motorhaube und Fahrgastraum durchstoßen und war auf der Beifahrerseite ausgetreten.

„Das drei Meter hohe Ding ist auf Elisabeths Auto zugeflogen und mit voller Wucht eingeschlagen - ich dachte, sie ist tot“, sagt Jürgen P., der hinter seiner Verlobten nachgefahren war und einen Schock erlitt: „Es war ein unbeschreibliches Gefühl, als ich danach gesehen hab, dass sie noch lebt.“ Auch der tschechische Lkw-Lenker (32), der die Halterung, einen sogenannten Rungenstock, verloren hatte, war geschockt.

Ich hab’ das Lenkrad festgehalten, gebremst und gewartet, bis das Trumm bei mir einschlägt. Außer Prellungen hab’ ich aber nichts abbekommen.

Elisabeth R. (39) aus Sandl

Das Paar war mit zwei Pkw zum Standesamt Freistadt unterwegs, um das Aufgebot für seine geplante Trauung am 14. Mai zu unterschreiben. „Der Jürgen wollte später meine Tochter in Gallneukirchen abholen und ich zurück zur Arbeit - wir wären sonst nebeneinander gesessen.“ Der erste Gedanke der Caritas-Altenpflegerin aus Sandl, als das Metallteil auf sie zuschleuderte: „Gott sei Dank, Testament und Vorsorgevollmacht sind gemacht.“

„War mein Schutzengel“
Dass der Pfeiler im Auto auch den Partezettel ihrer im Dezember gestorbenen Mutter aufspießte, erscheint der 39-Jährigen symbolhaft. „Ich glaub, sie war in dem Fall mein Schutzengel, der das Unglück weggelenkt hat.“ Schon in der Vergangenheit hatte es das Schicksal mit Elisabeth R. nicht gut gemeint. Vor drei Jahren war Gatte Michael gestorben, sie blieb mit drei Töchtern und Geldsorgen zurück. „Zum Glück gab es diesmal keine Toten!“