Vertrag mit Republik

René Benkos Signa plant den nächsten BIG-Deal

Wirtschaft
02.02.2021 10:50

Während die Signa-Gruppe in Deutschland derzeit versucht, ihre angeschlagene Warenhandelssparte namens Galeria Karstadt Kaufhof mit einer vom Steuerzahler finanzierten Staatshilfe in Höhe von 460 Millionen Euro durch die Coronavirus-Krise zu bringen, bahnt sich in Österreich - unbeachtet von der Öffentlichkeit - ein brisanter Deal mit der Republik an, der eilig durchgezogen werden soll.

Laut „Krone“-Informationen steht die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) kurz vor Unterzeichnung eines 99-Jahres-Vertrags mit der von René Benko gegründeten Signa-Gruppe. Die Verhandlungen laufen offenbar seit vergangenem Jahr. Diesmal geht es um das sogenannte Bank Austria Kunstforum in der Wiener Renngasse 2, das einer Signa-Tochterfirma gehört und in dem seit einigen Jahren der Verfassungsgerichtshof eingemietet ist. Schon bei der Übersiedlung der Höchstrichter von der vom Steuerzahler einst aufwändig renovierten ehemaligen böhmischen Hofkanzlei in die neue Signa-Bleibe waren Zweifel an der Funktionalität und am Mietpreis laut geworden.

Das nunmehr geplante Modell erinnert frappant an das Geschäft der Signa-Gruppe mit der BIG rund um die Postsparkasse (Bild unten), eines der bekanntesten Jugendstilgebäude Wiens. Auch dort war es zu einem 99-Jahres-Vertrag gekommen. Und auch dort hatte das Konstrukt zu Verwunderung unter Marktteilnehmern geführt. Und, so nebenbei, zu einer erheblichen Aufwertung der Immobilie.

Unangenehme Fragen vor dem Ibiza-U-Ausschuss
Signa-Gründer René Benko hatte sich dazu im Herbst im Ibiza-Untersuchungsausschuss (Bild unten) unangenehme Fragen gefallen lassen müssen. Beim Kunstforum in der Renngasse 2 rechnen Insider nun im Falle eines BIG-Deals mit einer Wertsteigerung von etwa 170 Millionen auf rund 300 Millionen Euro.

Offen bleibt die Frage, warum die Bundesimmobiliengesellschaft, die der Republik Österreich gehört, mit dem Mietvertrag letztendlich einem Privatmann diese ungeheure Aufwertung ermöglicht. Das Geschäft könnte sie selbst und damit für die Steuerzahler machen.

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