Vakzine unbedenklich

Impfung: Allergie und Asthma kein Hinderungsgrund

Wissenschaft
02.02.2021 09:45

Die bisher in Österreich verfügbaren Corona-Impfstoffe sind für Allergiker und auch Asthmatiker überwiegend unbedenklich und daher „jedenfalls zu empfehlen“. Das betonte die Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) nach Berichten über allergische Reaktionen auf mRNA-Vakzine. Alle schweren Reaktionen „sind glimpflich ausgegangen“, berichtete Fritz Horak, Leiter des Allergiezentrums Wien West. Vorsicht ist nur nach einem schweren anaphylaktischen Schock bei früheren Impfungen geboten.

Das Risiko für eine schwere allergische Reaktion liegt bei den zwei am Markt befindlichen mRNA-Impfstoffen (BNT162 von Biontech/Pfizer bzw. mRNA-1273 von Moderna), bei 1:100.000. „Das ist zwar etwa zehnmal höher als bei anderen bekannten Impfungen, wie zum Beispiel der Influenza-Impfung, aber noch immer sehr, sehr gering“, erläuterte Horak vom Arbeitskreis Allergie und Asthma der ÖGP. „Dabei haben mit jetzigem Stand bereits 60 Millionen Menschen die erste Dosis und weitere rund sechs Millionen auch schon die zweite Dosis erhalten und es wurde über keinen einzigen Todesfall aufgrund einer allergischen Reaktion berichtet.“

Video: So wirken mRNA-Impfstoffe:

Kein erhöhtes Impfrisiko für Allergiker
Patienten mit gut kontrolliertem Asthma, Heuschnupfen, Neurodermitis, Urtikaria, aber auch mit Nahrungsmittel-, Insektengift- und Kontaktallergien oder Allergien bzw. Unverträglichkeiten gegen Schmerzmittel sowie Antibiotika haben kein erhöhtes Impfrisiko, betonte Horak. Obwohl Patienten mit Allergien oder Asthma auch kein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung haben, sei eine Impfung dennoch auf jeden Fall sinnvoll und empfehlenswert, riet der Kinder-Pneumologe und Allergologe.

Allergie vorher mit dem Arzt besprechen
Prinzipiell sollte bei allen Ärzten und Impfzentren, die eine Covid-19-Impfung durchführen, eine Notfallausrüstung zur Verfügung stehen, um eine schwere allergische Reaktion (Anaphylaxie) behandeln zu können. Wer schon einmal eine Anaphylaxie gegen eine Impfung erlitten hat, oder wenn eine gesicherte Allergie gegen verschiedene Medikamente vorliegt oder eine Mastozytose (Mastzellerkrankung) besteht, muss dies vor der Impfung mit dem Arzt besprochen werden.

„Auch dann kann zumeist geimpft werden. Allerdings wird eine längere Nachbeobachtung empfohlen. Betroffene Personen sollten 15 bis 30 Minuten zur Nachbeobachtung in der Impf-Ordination bleiben. Eventuell wird auch schon eine Vorbehandlung mit Antihistaminika eingeplant werden“, so Horak.

Immuntherapie muss nicht unterbrochen werden
Bei einer schweren Anaphylaxie auf die erste mRNA-Impfung oder einer bekannten Allergie auf einen der Inhaltsstoffe, insbesondere PEG (Polyethylenglykol) oder Polysorbat, sollte laut ÖGP nicht mit dem Impfstoff geimpft werden. Eine laufende Immuntherapie (Desensibilisierung) gegen eine Pollenallergie oder eine Therapie mit Biologika bei schwerem Asthma müssen nicht für eine Corona-Impfung abgebrochen werden, informierte Horak. Es sollte lediglich ein Abstand von zumindest einer Woche zwischen den Behandlungen und der Impfung eingehalten werden.

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