In Oberösterreich

Bis zu 210.000 Leute ohne sauberes Trinkwasser

Oberösterreich
30.01.2021 19:00
Bis zu 210.000 Menschen in Oberösterreich haben, zumindest fallweise, kein sauberes Trinkwasser. Denn viele der ca. 90.000 Hausbrunnen in Oberösterreich weisen bauliche, bakteriologische oder chemische Mängel auf. Der Landesrechnungshofe empfiehlt daher im aktuellen Prüfbericht über die Wasserversorgung unter anderem die Erhöhung des Anschlussgrads an öffentliche Versorger.

„Rund 250.000 Einwohner werden nach wie vor durch Hausbrunnen versorgt. Zehn Gemeinden haben überhaupt nur Hausbrunnen auf ihrem Gebiet“, erklärt Pammer. Problematisch sei dabei, dass vier von fünf Hausbrunnen Mängel aufweisen und insgesamt nur 16 Prozent (was ungefähr 40.000 daraus versorgten Menschen entspricht) als technisch und qualitativ geeignet gelten. Hausbrunnen seien zudem die krisenanfälligste Art der Trinkwasserversorgung, wenn man etwa an die zunehmende Trockenheit denkt.

Im Vergleich zu allen anderen Bundesländern ist in Oberösterreich der Anschlussgrad an die öffentliche Wasserversorgung gering, stellt der Rechnungshof fest: „Hier ist mit derzeit knapp 83 Prozent (siehe auch Grafik) der Zielwert von 90 Prozent bis Ende 2021 nicht zu erreichen. „Auffällig sind die besonders niedrigen Anschlussgrade im Innviertel. Dort ist auch die Umsetzung der gesetzlichen Anschlusspflicht in den Gemeinden vielfach dürftig.“, zeigt Pammer auf.

Gebührenprobleme
Qualitätsprobleme gibt es oftmals auch bei den Gebührenvorschreibungen durch Gemeinden: „Generell ist die Gebührenhöhe noch zu wenig an der Kostendeckung ausgerichtet, denn viele Gemeinden orientieren sich noch immer an den Mindestgebühren des Landes. Sie schreiben dann Gebühren unabhängig vom Grad der Kostendeckung vor, was hohe Überschüsse oder auch Verluste zur Folge haben kann“, stellt Pammer fest.

Lösungsvorschläge
Im Prüfbericht zeigt der Landesrechnungshof auch Dutzende Lösungsvorschläge für die diversen Problemlagen in der Wasserversorgung aus, Zum Beispiel sollten Wassergenossenschaften, die immerhin mehr als zehn Prozent der Bevölkerung versorgen, weiter forciert werden. Auch bei den Hausbrunnen selbst brauche es weitere Maßnahmen, was die Qualitätssicherung betrifft. Derzeit sind nämlich alle Anlagen, die vor 1995 errichtet wurden, von einer Überprüfungspflicht ausgenommen – ausgerechnet also die älteren Brunnen.

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