U-Ausschuss:

Ex-Landesrat nach „Ibiza“ zum Millionen-Fiasko

Landesrat Christian Illedits hatte sich wegen eines Geburtstagspräsents der Commerzialbank ähnlich diesem Edelmetall (oben) aus der Politik zurückgezogen: „Ich hätte das Geschenk nicht annehmen dürfen.“

(Bild: Grammer Karl)

Sport und Politik sind eng miteinander verbunden. Als positives Beispiel verwies Illedits auf die Fußballakademie. Sie sei nach Red Bull Salzburg die zweitbeliebteste Kaderschmiede.

(Bild: Huber Patrick)

Christian Illedits (Archivbild)

(Bild: APA/Roland Schlager)

Mit Spannung erwartet wurde der frühere Landesrat Christian Illedits. So kurz und bündig wie im „Ibiza“-Ausschuss fiel die Anhörung des SPÖ-Politikers in der Causa Commerzialbank nicht aus. Viele Fragen drehten sich um die Verflechtung zwischen Fußball und Sponsoren, zwischen dem Kleinen Glücksspiel und Novomatic.

Gleich zu Beginn seines Auftritts in Eisenstadt bedauerte Illedits die vielen Kunden, die getäuscht wurden, und das jahrelange Kontrollversagen. Noch einmal sprach er über seinen Rücktritt. Der Grund war ein mehr als 5000 € teures Goldplättchen, das der Landesrat von der Bank zum 60er bekommen hatte: „Was das Geschenk wert ist, habe ich erst begriffen, als nach der Pleite Anzeige erstattet wurde.“ Mehr wollte Illedits dazu nicht sagen, die Ermittlungen sind im Gang. Nur so viel: „Ich hätte das Präsent nicht annehmen dürfen.“

Diesen Fehler gesteht sich Illedits ein. Andeutungen einer Schuldzuweisung in Bezug auf die Freigabe des Kleinen Glücksspiels wehrte der SPÖ-Politiker strikt ab. Dies sei nicht seine Idee und auch nicht jene des damaligen ÖVP-Klubchefs gewesen, sondern ein Vorhaben der rot-schwarzen Regierung. Zuständig war ÖVP-Landesrätin Michaela Resetar. „Alle waren bestrebt, die Opfer des Glücksspiels zu schützen“, so Illedits.

Schlag auf Schlag ging es mit Fragen weiter. „Nein“, auf der Geburtstagsfeier der Mattersburger Stadtchefin im SVM-Café sei Illedits nicht gewesen. „Nein“, mit der Bauland-Erschließungs-GmbH Draßburg habe er gar nichts zu tun. „Nein“, für seinen Heimklub ASV Draßburg habe er keine Verträge unterschrieben, er war als Präsident nicht operativ tätig. Um Sponsoren habe er sich freilich bemüht und sich auch bei Ex-Fußballern für eine Karriere nach der Karriere eingesetzt. „Alles nicht verwerflich.“

Karl Grammer, Kronen Zeitung