Griller im Wohnzimmer

Prozess: Wollte Mutter sich und ihren Sohn töten?

Kärnten
12.01.2021 07:41

Am 1. Februar wird es am Klagenfurter Landesgericht wieder spannend - denn da sitzt jene Frau, Mutter und Lehrerin auf der Anklagebank, die vergangenen August in Maria Rain einen Gasunfall zu verantworten haben soll, bei dem ihr 14-jähriger Sohn beinahe getötet wurde.

Wie berichtet, hat die Staatsanwaltschaft Klagenfurt Anklage wegen versuchten Mordes eingebracht. Sie geht davon aus, dass die 46-Jährige zurechnungsfähig war und absichtlich einen Griller im Wohnraum betrieben hatte, um mit dem Gas das eigene Kind zu töten.

„Meine Mandantin spricht weiter von einem Unfall“, so Verteidiger Philipp Tschernitz. Dass die Rauchmelder abmontiert gewesen waren, sei Zufall gewesen. Sie habe niemanden töten wollen. Über das Motiv herrscht Rätselraten. Geldprobleme und hohe Verbindlichkeiten als Auslöser für eine mögliche Verzweiflungstat werden genannt - die Pädagogin soll einen aufwändigen Lebensstil gepflegt haben.

Schwester fand die beiden


„Demgegenüber stehen aber viele Sachwerte“, weist Tschernitz solche Spekulationen zurück. Fakt ist aber, dass die Angeklagte und ihr Sohn nur durch einen Zufall gerettet werden konnten - die Schwester hatte sich Sorgen um die beiden gemacht, war vorbei gekommen und hatte dann Mutter und Sohn im Bett liegend gefunden.

Der ärztliche Gutachter geht davon aus, dass beide sterben hätten können. Das Strafrecht unterscheidet bei einem „erweiterten Suizid“ übrigens nicht. Wie jedem anderen mutmaßlichen Mörder droht der Lehrerin lebenslängliche Haft, da der Versuch theoretisch gleich bestraft werden kann wie eine ausgeführte Tat. Entscheiden werden letztlich acht Geschworene; den Prozess leitet Richterin Sabine Roßmann.

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