In Videofalle getappt

Familienvater missbrauchte Töchter: 12 Jahre Haft

Österreich
11.11.2020 16:49

Wie verzweifelt muss ein Mädchen sein, wenn sich der eigene Vater an ihr vergeht? Wie stark muss dieses Mädchen sein, dass es dann, als der Vater sich die jüngere Schwester „nimmt“, ihm eine Videofalle stellt und zur Polizei geht? Prozess in Wien gegen einen Mann, der leugnet und von einem „guten Verhältnis“ spricht.

49 Jahre ist der Mann, der älter wirkt. Schon vor Jahren soll er mit den Übergriffen auf die eine Tochter begonnen haben, zum Schluss waren es Vergewaltigungen. Als er seine Grapschereien bei der jüngeren Schwester begann, stellte ihm die ältere Tochter eine Videofalle - sie filmte eine Vergewaltigung an ihr selbst am Handy! Als Beweismittel, weil sie wusste - nicht einmal die Mutter würde ihr glauben! Und sie ging zur Polizei.

Staatsanwaltschaft fand Beweise
Tatsächlich stritt der Vater alles ab, die „Frau“ am Video sei seine geheime Freundin, es sei außerdem Sex in einer anderen Wohnung. Doch Staatsanwältin Ursula Schrall-Kropiunig marschierte mit der Polizei auf - und fand Beweise wie Möbel, die auch am Video zu sehen sind, und den Rock der Tochter ...

Staatsanwältin Ursula Schrall-Kropiunig (Bild: Kronen Zeitung)
Staatsanwältin Ursula Schrall-Kropiunig
Richterin Elisabeth Reich (Bild: Krone)
Richterin Elisabeth Reich

Auch Richterin Elisabeth Reich wurde es müde, immer neue Lügengeschichten aufgetischt zu bekommen. Das Schöffengericht unter ihrem Vorsitz verurteilte den Mann aus Tschetschenien zu zwölf Jahren Haft, gegen die er sofort Berufung einlegte.

Gabriela Gödel, Kronen Zeitung

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