Die Deutschen neigen aus Sorge vor einem zweiten Lockdown angesichts stark steigender Corona-Infektionen wieder zu Hamsterkäufen. Die Verkaufszahlen von Klopapier lagen in der Woche vom 12. bis 17. Oktober fast doppelt so hoch wie im Durchschnitt der Vorkrisen-Monate August 2019 bis Jänner 2020, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte.
Der Absatz von Desinfektionsmitteln wuchs um knapp drei Viertel und der von Seife um fast zwei Drittel. Auch die Nachfrage nach bestimmten Lebensmitteln zog an: So stieg der Absatz von Mehl um 28,4 Prozent, von Hefe um 34,8 Prozent und von Reis um 53,3 Prozent.
„Auch wenn Mitglieder der Bundesregierung immer wieder betonen, dass trotz der zweiten Infektionswelle mit keinen Versorgungsengpässen zu rechnen ist, scheinen die deutschen Verbraucher auf Nummer sicher gehen zu wollen“, sagte Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen zu der Entwicklung.
„Niemand muss leere Regale befürchten“
Verbände und Einzelhandelsunternehmen sehen allerdings keine Versorgungsengpässe aufziehen. „Die Warenversorgung ist stabil. Die Lieferketten arbeiten problemlos“, sagte ein Sprecher des Großhandelskonzerns Metro. „Es sind ausreichend Lagerbestände vorhanden. Niemand muss leere Regale befürchten.“ Das sieht der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) genauso. „Es gibt aus unserer Sicht auch künftig keinen Grund, zusätzliche Vorräte anzulegen“, sagte Sprecher Christian Böttcher.
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