„Unmenschlich“
Corona: 400.000 Seeleute sitzen seit Monaten fest
17 Monate oder sogar mehr auf Hoher See ohne dazwischen einmal die Füße an Land vertreten zu können - viele Seeleute sind seit Beginn der Pandemie auf Container- und anderen Frachtschiffen gefangen und dürfen diese nicht verlassen. Das UN-Büro für Menschenrechte machte nun auf das unmenschliche Schicksal dieser Berufsgruppe aufmerksam.
Rund 400.000 Seeleute dürfen wegen der Corona-Reiserestriktionen nicht an Land kommen und sind teilweise seit 17 oder mehr Monaten auf See. Die seelische Gesundheit der Menschen würde beeinträchtigt, ebenso wie die Menschenrechte auf Bewegungsfreiheit und das Recht auf ein Familienleben, warnte nun die Organisation.
Regierungen und Unternehmen sollen Druck machen
Internationale Arbeitsstandards erlauben einen ununterbrochenen Aufenthalt an Bord von höchstens elf Monaten. Das Büro appellierte an alle Regierungen, Lösungen zu finden. Es rief auch die Unternehmen weltweit, die mit der Schiffsfracht Geschäfte machen, auf, Druck zu machen. Das betreffe 90 Prozent des Welthandels.
Betroffen seien Seeleute auf Container- und anderen Frachtschiffen, aber auch auf Fischkuttern sowie Öl- und Gasplattformen. Gewerkschaften hätten vorgeschlagen, diese Seeleute als „Schlüsselarbeiter“ zu deklarieren, für die weniger strikte Reisebeschränkungen gelten. Abgesehen von den festsitzenden Seeleuten dürften mangels Crew-Rotation auch an Land rund 400.000 Seeleute sein, die nicht zu ihren Arbeitsplätzen kommen und folglich kein Geld verdienen können.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).