Trumps „Wundermittel“

Wirkungslosigkeit von Hydroxychloroquin bestätigt

Wissenschaft
27.08.2020 05:00

US-Präsident Donald Trump und Brasiliens Staatsoberhaupt Jair Bolsonaro schworen auf Hydroxychloroquin, nun aber hat sich das Malariamittel im Kampf gegen die Lungenkrankheit Covid-19 endgültig als obsolet erwiesen. Kurz nach Ausbruch der Corona-Krise wurden zwar viele Patienten mit der Arznei behandelt, über deren Wirksamkeit jedoch kamen schnell Zweifel auf. Auch eine neue Metaanalyse kommt zu dem Schluss, dass Hydroxychloroquin allein die Sterblichkeit von hospitalisieren Patienten nicht beeinflusst. 

Forschende mit Beteiligung der Universitäten Neuenburg und Lausanne werteten 29 Studien mit insgesamt 33.000 Patienten aus. Sie kamen zum Schluss, dass Hydroxychloroquin allein die Sterblichkeit von hospitalisieren Patienten nicht beeinflusst. Weder verringere noch erhöhe das Medikament das Sterberisiko. Patienten ausschließlich mit Hydroxychloroquin zu behandeln, sei demnach nutzlos, schreiben die Autoren im Fachmagazin „Clinical Microbiology and Infection“.

„Hydroxychloroquin wurde anfänglich in großem Umfang mit oder ohne das Antibiotikum Azithromycin verabreicht“, sagte der Mitautor Matthieu Mulot, Biologe und Statistiker an der Uni Neuenburg. Aber die Studie belegt, dass die Kombination aus Hydroxychloroquin und Azithromycin das Sterberisiko um 27 Prozent erhöht. In Frankreich wurde der Einsatz des Mittels bereits Ende Mai gestoppt.

Viele klinische Studien mit Hydroxychloroquin wurden Ende Mai gestoppt, nachdem Forscher aus der Schweiz und den USA eine negative Studie veröffentlicht hatten. Zwar wurde diese kurz darauf wegen Betrugsverdacht zurückgezogen, aber Ergebnisse einer britischen sowie eine Basler Studie bestätigten später ebenfalls die Wirkungslosigkeit des Malariamittels.

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