„Mehr Mut“ gewünscht

Hebein: Tempo 30 innerhalb des Gürtels ab Winter

Wien
14.08.2020 06:07

Wiens Vizebürgermeisterin Birgit Hebein weiß im Wahlkampf Themen zu setzen: Jetzt will die Wiener Grünen-Chefin Tempo 30 innerhalb des Gürtels umsetzen. Am Dienstag wurde bereits das Behördenverfahren für die flächendeckende Einführung gestartet. Ob das ein gutes Thema ist? Darüber spricht wieder die ganze Stadt.

Autofreie City, Gürtel-Pool - und jetzt Tempo 30: Hebein sorgte bei ihren politischen Gegnern am Donnerstag für Schnappatmung. Nachdem der 7. Bezirk das Tempolimit bereits flächendeckend eingeführt hat, tragen jetzt auch die Bezirke 4, 5, 6, 8 und 9 diesen Wunsch an die Verkehrszuständige heran. In den Bezirken gibt es entsprechende Beschlüsse, die nicht nur von grünen, sondern auch von türkisen, roten und vielleicht sogar freiheitlichen Politikern mitgetragen wurden, heißt es aus ihrem Rathausbüro. Diesem Anliegen der Bezirke widmet sich Hebein mehr als nur gerne.

Keine Entscheidung vor der Wahl
Seit Dienstag prüfen die Behörden also die flächendeckende Einführung in Wieden, Margareten, Mariahilf, Neubau, Josefstadt und Alsergrund. Vor der Wahl wird es keine Entscheidung geben. Die Umsetzung ist für Winter 2020 anberaumt. Auf Schienenstraßen soll Tempo 40 gelten. Wenn ein eigener Gleiskörper vorhanden ist - wie etwa beim Alten AKH - soll Tempo 50 für die Straßenbahnen möglich sein.

Vernünftige Verkehrspolitik nennt es Hebein, genauso wie die autofreie City. „Der Verkehr ist der größte Hebel für ernsthafte Klimaschutzpolitik. Ich werde als Verkehrsstadträtin alles tun, was der CO2-Reduktion und damit der Gesundheit, der sauberen Luft - das heißt den Menschen in Wien - dient“, sagt sie. Vom roten Koalitionspartner wünscht sie sich da „mehr Mut“!

FPÖ und ÖVP mit gemeinsamen Appellen
Der Opposition blieb am Donnerstag die Luft weg. Wünsche anderer Art trugen Vizebürgermeister Dominik Nepp (FPÖ) und Markus Wölbitsch (ÖVP) an den Bürgermeister heran: Er solle Hebein stoppen!

Die grüne Klientel wird sich über die neuen Pläne freuen. Seit Jahren kritisiert sie das grüne Schwächeln vom Lobautunnel bis zur dritten Piste am Flughafen Schwechat. So manch anderer wird sich dagegen dieser Tage noch Hebeins Vorgängerin Maria Vassilakou zurückwünschen.

Maida Dedagic, Kronen Zeitung

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