Bisher wurden Hochzeiten und Begräbnisse mit einem eigenen Punkt in der Gesetzgebung bedacht. Dieser fiel nun aber weg, wodurch es vermehrt zu Verwirrungen um künftige Trauungen kommt. Während das Gesundheitsministerium diese als Veranstaltungen führt, weshalb es vorerst noch eine Beschränkung mit bis zu 100 Personen gibt.
„Hochzeiten und Begräbnisse mit mehr als 100 Personen sind untersagt“, hieß es bisher in der Covid-19-Lockerungsverordnung. In der seit Montag gültigen Version wurde genau der Satz (§10, Absatz 3) gestrichen. Ist Heiraten oder sich von einem geliebten Menschen verabschieden wieder unbeschränkt erlaubt? „Nein“, sagt das Gesundheitsministerium.
Vorerst 100 Personen erlaubt
Die Erklärung: „Sowohl Hochzeiten als auch Begräbnisse werden jetzt zu den Veranstaltungen (§10, Absatz 1) gezählt - und damit gelten die Personenbeschränkungen.“ Die besagen: Vorerst sind 100 Personen erlaubt, ab 1. Juli in geschlossenen Räumen 250 und im Freien 500. Aber nur, wenn die Sitzplätze zugewiesen und gekennzeichnet sind. „Da das bei Familienfeiern nicht der Fall ist, bleibt es bei der Beschränkung von 100 Personen - es ändert sich nichts“, so das Gesundheitsministerium.
Unverständnis in der Branche
Unverständnis löst das in der Hochzeitsbranche aus. Aus Sicht von Veranstalter Andreas Szymonik müssten für Familienfeste eigene Regeln gelten, denn: „Die geladenen Gäste pflegen ja meist auch sonst Kontakt miteinander. Im Krankheitsfall wäre eine Rückverfolgung problemlos möglich.“
Hohe Stornoquoten
Szymonik verzeichnete im Mai und Juni einen Totalausfall, für Juli und August beträgt die Stornoquote 80 Prozent. „Die Brautpaare treffen jetzt ihre Entscheidungen für den Herbst. Etwaige Erleichterungen im Juli oder August hätten praktisch keine Auswirkungen mehr auf die heurige Hochzeitssaison.“
Für heuer rechnet Szymonik mit einem Umsatzminus von 80 Prozent. Und das lässt sich auch nicht im nächsten Jahr aufholen, denn: „Nahezu kein Brautpaar verschiebt den Termin in den Winter oder in das Frühjahr, sondern auf Top-Termine wie Samstage in der Hauptsaison 2021, die sowieso ausgebucht gewesen wären.“
Teresa Spari, Kronen Zeitung
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