Präsidentenwahl

Iran: Hardliner Ahmadinejad will es nochmal wissen

Ausland
06.06.2020 15:56

Comeback eines alten, wenn auch im Westen wenig beliebten Bekannten? Der ehemalige iranische Präsident und Hardliner Mahmoud Ahmadinejad will bei der Präsidentenwahl 2021 wieder kandieren. Bei der Präsidentenwahl 2017 war das einstige Liebkind der iranischen Konservativen kläglich gescheitert.

Ahmadinejads Parteifreund Esfandiar Abdollahi gab dessen Antrittsabsicht am Samstag bekannt. Demnach könnten frühere Kollegen des Ex-Präsidenten, die nach der Wahl wieder im Parlament säßen, den Weg für eine erneute Kandidatur ebnen. Die Bedingung für eine Kandidatur wäre aber die Gewissheit, dass er nicht wieder wie 2017 vom Wahlgremium abgelehnt werde, so Abdollahi laut der Internetausgabe der Tageszeitung „Etemad“.

Atomkurs führte zu zahlreichen Sanktionen
Während seiner achtjährigen Amtszeit von 2005 bis 2013 war Ahmadinejad zuerst der Liebling des Klerus, der Hardliner und der Konservativen im Parlament sowie von Teilen der Justiz. Gegen Ende seiner Amtszeit kamen aber immer mehr Zweifel an seiner Politik auf. Sein Atomkurs führte zu zahlreichen Sanktionen gegen das Land und folglich in eine Wirtschaftskrise.

Wegen seiner militärischen Drohungen gegen Israel sowie der Leugnung des Holocaust war der Iran international isoliert. Seine Unterstützer wandten sich immer mehr von ihm ab, selbst unter den Hardlinern war er am Ende seiner Amtszeit umstritten.

Twitter-Kommentar zum Tod von George Floyd
Ein erneuter politischer Anlauf bei der Präsidentenwahl 2017 scheiterte kläglich. Ahmadinejad wurde für die Wahl nicht einmal zugelassen. Seitdem machte er Schlagzeilen mit Kritik an der iranischen Führung und besonders der Justiz - sowie auf Twitter als Fan der amerikanischen Football- und Basketballligen NFL und NBA.

Ahmadinejad konnte es zuletzt auch nicht lassen, die aktuelle Rassismus-Debatte in den USA und die damit einhergenden Proteste nach dem gewaltvollen Tod des Afroamerikaners George Floyd zu kommentieren - mit einem Zitat aus einem Rap-Song des verstorbenen US-Rappers Tupac Shakur, in dem auch das N-Wort vorkommt ...

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