Wütende Palästinenser

Protest gegen Aufzug zu heiliger Stätte in Israel

Ausland
04.05.2020 16:29

Ein Aufzug, der den Zugang zu den sogenannten Patriarchengräbern in Hebron behindertengerecht machen soll, sorgt unter den Palästinensern im Westjordanland für Ärger. Das rund 1,3 Millionen teure Projekt wird als weitere Siedlungsaktivität der Israelis scharf verurteilt. Israels Verteidigungsminister Naftali Bennett betont, dass sowohl Juden als auch Palästinenser von diesem Aufzug profitieren würden.

Die Patriarchengräber sind für Juden, Christen und Muslime heilig - und heute auf eine Moschee und eine Synagoge aufgeteilt. Es gibt dabei grundsätzlich einen Zugang für Juden und einen für Palästinenser. Im Bereich der heiligen Stätte kommt es regelmäßig zu Anschlagsversuchen von Palästinensern auf Israelis.

Palästinensische Geschäfte im Zentrum aufgegeben
Seit 1998 ist Hebron zweigeteilt: Einen Teil kontrolliert die Palästinensische Autonomiebehörde, den anderen Israel. Mitten in der Stadt mit rund 210.000 Palästinensern leben rund 800 israelische Siedler. Wegen der Präsenz von Siedlern und Soldaten mussten Palästinenser im Stadtzentrum bereits zahlreiche Geschäfte und Wohnungen aufgeben.

Neben den Aufzugsplänen sorgt auch das Vorhaben Israels, ein neues jüdisches Viertel in Hebron zu errichten, für böses Blut. Der ultrarechte Verteidigungsminister Naftali Bennett hatte im Dezember Baupläne für den seit 1994 geschlossenen palästinensischen Großmarkt verkündet.

UN-Sicherheitsrat fordert Siedlungsausbau-Stopp
Im seit dem Sechstagekrieg 1967 besetzten Westjordanland leben derzeit rund 600.000 israelische Siedler in mehr als 200 Siedlungen. Die Palästinenser beanspruchen das Gebiet als Teil eines unabhängigen Staates. Der UN-Sicherheitsrat forderte 2016 einen kompletten Stopp des israelischen Siedlungsbaus.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele