Österreichs Muslime nehmen die aufgrund des Coronavirus getroffenen Verbote gut an. Das berichtete die Sprecherin der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) am Dienstag. Derzeit berät ein theologischer Rat darüber, wie man im Ende April beginnenden Fastenmonat Ramadan damit umgehen wird, sollten die Einschränkungen durch die Regierung bestehen bleiben.
Als erste Religionsgemeinschaft überhaupt in Österreich hatte die IGGÖ die Gebetsräumlichkeiten aufgrund der Ansteckungsgefahr noch vor den strikten Vorgaben der Regierung geschlossen und Freitagsgebete in den Moscheen ausgesetzt. Dies habe zu Beginn noch für Aufregung gesorgt, das Verständnis habe aber schnell zugenommen. Von Ausreißern, die etwa private Räume zur Versammlung nutzen, weiß man in der IGGÖ nichts.
Die Islamische Glaubensgemeinschaft setzt weiterhin auf breite - mittlerweile auch mehrsprachige - Information über die Bedrohung durch die Pandemie. Dazu sei man mit den Moscheenbetreibern und Imamen in den Bundesländern in engem Kontakt. Aufklärungsbedarf gebe es auch zu etlichen Falschmeldungen, die auch in der islamischen Community kursieren.
Unsicherheit gibt es auch unter Muslimen über die Dauer der Maßnahmen. Am 23. April beginnt der Fastenmonat Ramadan. Sollte das Versammlungsverbot bis dahin nicht gelockert sein, werde man auch hier Alternativen überlegen müssen. Ein theologischer Rat befasst sich derzeit damit, wie man die Glaubenspraxis auch von zu Hause aus ermöglichen könnte, etwa beim traditionellen Fastenbrechen und bei ansonsten gemeinsamen Gebeten.
Finanzielle Einbußen
Das Aussetzen der Gebete bringt aber auch finanzielle Einbußen für die Moscheen durch den Ausfall der Spendensammlungen am Freitag. Die Betreiber stelle das derzeit vor große Herausforderungen, hieß es in der IGGÖ.
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