Gefürchtet und gnadenlos: August Eigruber kam dank der Gunst des „Führers“ an die Macht. Wer Widerstand leistete, den befahl der Gauleiter ins KZ - viele ließ er erschießen.
Als Adolf Hitler am Abend des 12. März 1938 nach dem „Anschluss“ an das Deutsche Reich vom Balkon des Linzer Rathauses eine flammende Rede hielt, stand August Eigruber an der Seite des Führers. Durch dessen Gunst er rasant aufstieg.
Gnadenloser Gauleiter
Nur zwei Tage später ließ der erst 30-jährige Gauleiter von Oberdonau Landeshauptmann Heinrich Gleißner und den Linzer Bürgermeister Wilhelm Bock verhaften. August Eigruber übernahm als neuer Landeshauptmann die Macht in Oberösterreich.
Gehorsam und unterwürfig
Ob seines vorauseilenden Gehorsams und seiner unterwürfigen Führer-Treue machte der in Steyr geborene Eigruber steile Karriere. Der gelernte Feinmechaniker trat der SS bei, kam als Abgeordneter in den deutschen Reichstag, und am 1. April 1940 vereidigte ihn Adolf Hitler als „Reichsstatthalter von Oberdonau“.
Todesurteile und KZ-Bau
Mit Gegnern des NS-Regimes machte der skrupellose Eigruber, der mit allen Kräften den Aufbau des KZ Mauthausen und der Euthanasieanstalt Schloss Hartheim unterstützte, kurzen Prozess. Widerstandskämpfer wurden wegen „Hochverrats“ zum Tode verurteilt und erschossen, viele bevor noch über ihre Gnadengesuche befunden worden war. Bei einigen Exekutionen war Eigruber übrigens auch persönlich anwesend.
Mühlviertler Hasenjagd
Auch 500 im Februar 1945 aus dem KZ Mauthausen geflohene sowjetische Kriegsgefangene ließ er bei der „Mühlviertler Hasenjagd“ wie Tiere jagen und brutal niedermetzeln.
Im Kremstal gefasst
In den letzten Kriegstagen wollte der „Landeshauptmann“ unter falschem Namen im Kremstal untertauchen. Doch August Eigruber wurde verraten und am 10. August 1945 auf einer Jagdhütte in Sankt Pankraz von den amerikanischen Soldaten verhaftet. Im Kriegsverbrecherprozess in Dachau wurde Eigruber zum Tode verurteilt und am 27. Mai 1947 in Landsberg am Lech gehenkt.
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