Um Virus einzubremsen

Drastische Maßnahme: Japan schließt alle Schulen

Ausland
27.02.2020 14:35

Drastische Maßnahme im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus: Japan will in der kommenden Woche alle seine Schulen schließen. Die Maßnahme trete am Montag in Kraft und umfasse alle Volksschulen, Mittelstufen und Gymnasien, sagte Premier Shinzo Abe am Donnerstag. Die Schließung soll bis zum Beginn der zehntägigen Frühlingsferien Ende März gelten. Abe betonte, die kommenden beiden Wochen seien entscheidend für den Kampf gegen das Virus.

Japan hat bisher acht Todesfälle gemeldet, die in Verbindung mit dem Virus stehen. Mehr als 900 Menschen infizierten sich. Mit mehr als 700 Infektionen entfällt der größte Teil von ihnen auf Passagiere und Crewmitglieder des Kreuzfahrtschiffes „Diamond Princess“, das im Hafen von Yokohama nahe der Hauptstadt Tokio zwei Wochen unter Quarantäne gestanden war.

Iran: Opferzahl steigt
Dramatisch ist derzeit auch die Situation im Iran: Dort ist die Zahl der Corona-Todesopfer nach offiziellen Angaben auf 26 gestiegen. Wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte, wurden in den vergangenen 24 Stunden sieben weitere Todesfälle gemeldet. Zudem seien 106 neue Ansteckungsfälle festgestellt worden, sagte ein Ministeriumssprecher.

Damit seien mittlerweile 245 Menschen mit dem Erreger der Lungenkrankheit Covid-19 infiziert. Am Mittwoch hatte das iranische Gesundheitsministerium noch 139 Infizierte und 19 Tote vermeldet. Sollten die offiziellen Zahlen zutreffen, wäre die Sterblichkeitsrate im Iran extrem hoch. Befürchtet wird daher eine hohe Dunkelziffer an Ansteckungen.

Ausgangspunkt für die Verbreitung der Krankheit war die zentraliranische Stadt Ghom. Inzwischen hat sich das Virus auf alle Landesteile ausgebreitet. Neben dem stellvertretenden Gesundheitsminister Iradsch Harirtschi hat sich auch der Abgeordnete Modschtaba Solnur angesteckt. Der konservative Politiker und schiitische Geistliche, der den Parlamentsausschuss für Nationale Sicherheit und Auswärtige Angelegenheiten leitet, hat seinen Wahlkreis in Ghom.

Italien: Zwei weitere Todesfälle
Bei unseren italienischen Nachbarn ist die Zahl der Todesopfer am Donnerstag auf 14 gestiegen. Bei den neu dazugekommenen Toten dürfte es sich um zwei Lombarden handeln, teilte der italienische Zivilschutz am Donnerstag mit. Die Zahl der Infektionen stieg auf 528 Fälle, die meisten davon in der Lombardei. Erstmals wurden zwei Fälle in der süditalienischen Region Kampanien gemeldet. 37 Personen, die sich in der Lombardei angesteckt hatten, sind inzwischen genesen.

Drastischer Anstieg in Spanien
Spanien hat unterdessen eine Reihe weiterer Corona-Infektionen gemeldet, die Zahl der Fälle seit Montag hat sich damit sprunghaft von zwei auf 17 erhöht. Unter den neuen Fällen vom Donnerstag wurden zwei in der Region Madrid registriert, wie die Regionalregierung der Hauptstadtregion bekannt gab. Unter ihnen sei ein 77 Jahre alter Mann, der Vorerkrankungen hatte und nun „schwer erkrankt auf der Intensivstation behandelt“ werde.

Zwölf der seit Montag registrierten Fälle stehen in Verbindung mit Italien, dem größten Infektionsherd in Europa. Unter sind auch vier Italiener, die im Urlaub auf der Insel Teneriffa waren. Dort stehen mehr als 700 Urlauber in einem Hotel seit Dienstag unter Quarantäne, unter ihnen auch einige Österreicher.

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