Ex-Brigadier Karner im Hörfunkjournal des ORF: "... eine Verteidigungsfähigkeit Österreichs im klassischen militärischen Sinn (ist) nicht mehr notwendig, die Bedrohung des Kalten Krieges ist vorbei ... ein Berufsheer (ist) langfristig kostengünstiger und flexibler für Auslandseinsätze..."
Langfristig kostengünstiger
Der mit der Wehrpflicht verbundene (soziale) Zivildienst müsste nicht unbedingt fallen, meint Karner. In anderen Ländern bezahle der Staat die Sozialdienste in anderer Form.
Der Umstieg auf ein Berufsheer wäre, so Karner, nur vorübergehend wegen Umstellungs-Investitionen mit höheren Kosten verbunden, langfristig aber kostengünstiger: "Wenn man aber nur uniformierte Hilfskräfte will, worauf ja derzeit einiges hindeutet, könnte man auch ohne wesentliche Mehrkosten auf ein Berufsheer übergehen. Ich glaube nur nicht, dass das der richtige Weg für Österreich wäre", so Karner.
Die Bundesregierung begründet ihre Reformunwilligkeit mit der Katastrophenschutzfunktion des Bundesheeres. Österreich braucht aber, so wie andere Länder, eine Trennung zwischen militärischer Verteidigung und besserem (!) Katastrophenschutz mit dazu auch modernerem Gerät.
So gibt es in den USA die halbmilitärische Nationalgarde, in der viele Bürger freiwillig Bereitschaftsdienst leisten. Die Nationalgarde untersteht den Gouverneuren ("Landeshauptleuten").
Wenn aber dieses mit unzureichendem Gerät ausgestattete und mit unnötigen Teurofightern belastete Bundesheer als eine Art Feuerwehr herhalten muss, ist der Sinn und Zweck von Landesverteidigung und Friedenssicherung verfehlt.
von Kurt Seinitz, Kronen Zeitung
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