"Urban Art Forms"

Umjubelt und auch umstritten: David Guetta in Wiesen

Burgenland
05.06.2010 12:39
Am zweiten Tag hat das "Urban Art Forms" in Wiesen so richtig Fahrt aufgenommen – auch weil sich das Wetter, das nach dem regnerischen Auftakt dankenswerterweise in Richtung Sonnenschein wechselte, endlich von der besseren Seite gezeigt hat. Mit David Guetta stand kurz nach Mitternacht der teuerste und für einige Besucher in Wiesen trotzdem nicht ganz unumstrittene Act auf dem Programm.

Das einzige Highlight war er trotz seines zugkräftigen Namens keineswegs: Auf dem Mainstage legten Parov Stelar, Digitalism oder Len Faki ebenso bejubelte Auftritte hin. Im Mittelpunkt stand aber natürlich trotzdem der 42-jährige französische DJ und Produzent, der sich seit dem Vorjahr mit dem Album "One Love" auf dem Höhepunkt seiner Karriere befindet und so inzwischen kolportierte Gagen von 100.000 Euro aufwärts für seine Gigs kassieren kann. David Guetta ist als Produzent inzwischen einfach ein Garant für Charterfolge geworden – diese zitierte er dann bei seinem Auftritt anfangs unter anderem mit "Gettin' Over" oder "Sexy Bitch". Dadurch begann sein Set von Vocals dominiert und bot viele Mitsing-Gelegenheiten. Guetta nutzte sie, indem er die Lautstärke runterfuhr, damit die Zuschauer ihren Beitrag zum Refrain auch hörbar leisten konnten. In der zweiten Hälfte seines Sets gab es dann eher die treibenden Beats als die melodiösen Tracks der ersten Hälfte.

Kommerzialisierung des Festivals durch Guetta?
Bejubelt wurde sein Erscheinen auf der im Würfel-Design gehaltenen Bühne nach der mit optischen Effekten auftrumpfenden Mitternachtseinlage von der großen Mehrheit teils gar mit "David Guetta"-Chören. Ein paar kleine "Buhs" aus den Mündern derer, die mit der Buchung von Stars wie Guetta eine Kommerzialisierung des Festivals befürchten, waren aber auch zu vernehmen. Wie auch immer: Guettas Gig war zwar nicht das DJ-Set, von dem man noch in Jahren sprechen wird, doch solide und größtenteils abwechslungsreich war es trotzdem, zudem lud es zum Abfeiern ein. Gimmicks in Form von zwei Laserstrahlen und Rauch verbreitenden, als Roboter verkleideten, "Riesen" auf Plateausohlen gab es auf der Bühne auch zweimal zu sehen. Zeitgleich war auf der "Dogs on Acid Stage" mit der britischen Breakbeat-Größe Roni Size übrigens eine wohl ebenso lohnende Alternative an den Turntables.

Viel Zustimmung für österreichische Parov Stelar
Davor gab es mit dem Gig der Österreicher von Parov Stelar schon am späten Nachmittag viel Zustimmung vom Publikum, obwohl die mit echten Instrumenten aufspielende Band von Markus Füreder mit ihrem Mix aus Soul, Disco und Jazz vom Stil kaum zum restlichen Line-Up passte. Len Faki, unter anderem auch DJ im Berliner Club "Berghain", überzeugte anschließend als Techno-Traditionalist – sein Set war äußerst Bassdrum-fixiert und brachte nach Parov Stelar schon bei Tageslicht Rave-Laune aufs Gelände. Nicht ganz die Bringer waren Japanese Popstars mit ihrem dröhnenden Electroclash, ebenso Armand Van Helden. Der Star-DJ der 90er-Jahre legte ein etwas zu verkopftes Set hin, bei dem die Übergänge zwischen den Tracks ihre Längen hatten. Die gab es beim Gig von Digitalism aus Hamburg hingegen nicht, denn das Duo wartete mit einem äußerst rockenden Set auf, bei dem es keinen Stillstand gab.

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