Eine fast komatöse Dosis Morphin hat der Toxikologe im Blut eines Unfalllenkers festgestellt. Beim Prozess in Linz stellte sich nun aber heraus, dass der 22-jährige Techniker aus St. Georgen/Gusen von der Drogenberatung als fahrtüchtig eingestuft worden war.
Am 16. Juni war der junge Unfalllenker in Luftenberg ungebremst in den Gegenverkehr gecrasht. Ein 67-jähriger Pensionist erlitt Prellungen und Verstauchungen. Sowohl ihm als auch der Polizei war die Teilnahmslosigkeit des 22-Jährigen aufgefallen. Der Drogentest brachte eine Erklärung: Eine „komatöse, fast tödliche Dosis Morphin“ stellte Toxikologe Thomas Keller fest.
Mix war „abgesegnet“
„Wenn ich gewusst hätte, dass ich nicht verkehrsfähig bin, wäre ich nicht gefahren“, rechtfertigte sich der Drogenlenker beim Prozess in Linz. Er sei im Substitutionsprogramm. Habe seine tägliche Dosis Drogenersatzmittel, dazu am Abend ein Schlafmittel und am Morgen ein Antidepressivum genommen. Der Mix sei von der Drogenberatung abgesegnet und dort habe man ihm versichert, dass er damit Autofahren dürfe. Richterin Petra Oberhuber beauftragte ein Pharmakologie-Gutachten. Vertagt.
Claudia Tröster, Kronen Zeitung
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