Entführung in Turin

Frau in Van gezerrt: Kärntner aus U-Haft entlassen

Kärnten
11.10.2019 13:34

Ein 58-jähriger Kärntner, der Mitte August in Turin nach der filmreifen Entführung einer 35-jährigen Frau als mutmaßlicher Beitragstäter festgenommen worden war, ist am Donnerstagabend aus der Untersuchungshaft entlassen worden. „Er ist bereits in sein Heimatbundesland zurückgekehrt“, berichtete sein Anwalt Luca Marta.

Aus der Untersuchungshaft entlassen wurden auch ein deutscher Bauunternehmer, der Anfang Juni in Mailand um 50.000 Euro betrogen worden war, und die beiden jungen Privatdetektive im Alter von 24 und 25 Jahren, die ihm bei der Entführung der Frau im Zentrum von Turin geholfen hatten. „Wir konnten den Justizbehörden in Turin beweisen, dass es sich nicht um eine Personenentführung zwecks Erpressung handelte“, berichtete Anwalt Marta. Sein Mandant wolle sich wie auch die anderen Angeklagten mit der italienischen Justiz auf eine Haftstrafe von 18 Monaten auf Bewährung einigen.

Frau in Van gezerrt
Die Deutschen hatten die Frau, die die serbische und die australische Staatsbürgerschaft besitzt und in Wien lebt, Mitte August vor den Augen unzähliger Passanten unweit des zentral gelegenen San-Carlo-Platzes in einen Lieferwagen gezerrt. Der Lebensgefährte der Frau, den die drei Männer ebenfalls entführen wollten, flüchtete. Fußgänger, die die Szene beobachtet hatten, alarmierten die Polizei. Die Einsatzkräfte verfolgten den schwarzen Lieferwagen und nahmen die drei Männer fest. In der Tasche der 35-Jährigen, die von den Kidnappern gefesselt worden war, wurden 2700 Euro gefunden.

Entführung aus Rache
Der 54-jährige Bauunternehmer erklärte, er wollte die Frau entführen und sie dann der Polizei in Turin übergeben, um sich für den Betrug zu rächen. Bei der deutschen Polizei hatte er wenig Unterstützung für seinen Fall erhalten, behauptete er. Den drei Deutschen wurde Entführung zwecks Erpressung, Körperverletzung, Diebstahl und illegaler Waffenbesitz vorgeworfen. Dem Kärntner, der das Treffen der Frau und ihrem Lebensgefährten mit den Deutschen organisiert hatte, wurde Beihilfe vorgeworfen.

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